27. April 1986: Die Stadt Prypjat mit 50.000 Einwohnern unmittelbar am AKW-Gelände wird geräumt. Bis heute ist sie eine Geisterstadt.
28. April 1986: In Polen und Skandinavien wird hohe Radioaktivität gemessen, später auch in Teilen Österreichs und anderen Ländern Europas. Die sowjetische Nachrichtenagentur Tass gibt am Abend bekannt, dass sich in Tschernobyl ein Unglück ereignet habe.
4. Mai 1986: Behörden beginnen mit der Räumung aller Orte in einer 30-Kilometer-Zone. Insgesamt 400.000 Menschen müssen ihre Heimat verlassen.
6. Mai 1986: Das Moskauer Parteiorgan "Prawda" nennt erste Details zum Unglück. In ganz Westeuropa werden mittlerweile Maßnahmen zur Minimierung der Gefahr ergriffen.
14. Mai 1986: Kremlchef Michail Gorbatschow informiert mit einer Fernsehansprache zu Tschernobyl die Öffentlichkeit.
1. Oktober 1986: In Tschernobyl geht Reaktorblock 1 wieder in Betrieb, Block 2 folgt im November, Block 3 im Dezember 1987.
15. November 1986: Nach fünf Monaten Bauzeit ist der Betonsarkophag als Schutzmantel um den Unglücksreaktor fertig. Regen, Frost und Sturm setzen dem 65 Meter hohen Provisorium zu. Später bilden sich mehr als 100 Risse, tragende Wände drohen einzustürzen.
15. Dezember 2000: Als letzter Reaktorblock geht Nummer 3 vom Netz. Für die Stilllegung von Tschernobyl bekommt die ukrainische Regierung knapp 1,6 Milliarden Euro von der EU.
26. April 2012: Der Bau einer Stahlhülle über dem mehrfach sanierten Sarkophag beginnt. Die Kosten werden auf gut 2,1 Milliarden Euro geschätzt. Der 108 Meter hohe Mantel soll 100 Jahre lang schützen.
15. November 2016: An der Ruine des Atomkraftwerks beginnen Arbeiter mit dem spektakulären Transport des riesigen neuen Schutzmantels. Auf Spezialschienen wird die mehr als 36.000 Tonnen schwere Konstruktion langsam zu dem etwa 330 Meter entfernten Reaktor geschoben.
29. November 2016: Die Hülle wird in Anwesenheit des ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko übergeben. Nun soll die Sanierung des explodierten Reaktors erfolgen. Viele Fragen sind aber noch offen.