Ein Mann hat in der australischen Metropole Melbourne eine Bankfiliale in Brand gesetzt und dadurch 26 Menschen teils lebensgefährlich verletzt. Nach Polizeiangaben betrat der Täter am Freitag eine Filiale der Commonwealth Bank in Melbournes Vorort Springvale und setzte sie mit Brandbeschleuniger in Flammen. Sein Motiv war zunächst unklar.
Brennbare Flüssigkeit
Polizeisprecherin Jacqui Poida sagte, es sei noch zu früh, um über einen möglichen terroristischen Zusammenhang zu spekulieren. Medienberichte, wonach sich der Täter selbst mit der brennbaren Flüssigkeit übergoss und ebenfalls in Flammen aufging, wurden von der Polizei zunächst nicht bestätigt. Nach Angaben des Rettungsdienstes gehört er offenbar zu den sechs Schwerstverletzten und steht im Krankenhaus unter Polizeibewachung.
Türen waren verschlossen
Als die Feuerwehr vor der Filiale eintraf, waren die Türen verschlossen. Feuerwehrleute mit Atemgeräten konnten zahlreiche Kunden und Angestellte in Sicherheit bringen. Augenzeuge Ashley Atkin-Fone berichtete, er habe eine "heftige Explosion" gehört. "Ein Kind rannte raus, es war ganz verbrannt und schrie sich die Seele aus dem Leib; überall war Blut", sagte Atkin-Fone der Zeitung "Herald Sun". Ohne lange nachzudenken habe er sich in einem benachbarten Geschäft einen Feuerlöscher geschnappt und sei in die Bank gerannt, um die Flammen zu ersticken.
Ein weiterer Zeuge, Ernie Gonzalez, sagte der Lokalzeitung "The Age", die Angestellten seien durch die brennende Filiale zum Ausgang gerannt. "Ich sah am Eingang Flammen, und ich konnte sehen, wie Menschen herausrannten, sie waren ganz schwarz", berichtete er. Die Commonwealth Bank ist das größte Geldhaus Australiens.