In Spanien hat die Polizei nach eigenen Angaben einen Zuhälterring zerschlagen und sieben Verdächtige festgenommen. Sie sollen insgesamt 29 junge Frauen aus Südamerika, darunter auch Minderjährige, zur Prostitution gezwungen haben.

Falsche Versprechungen

Angelockt worden seien die Frauen mit Anzeigen auf Facebook: Zwei Frauen hätten ihnen Jobs als Kellnerinnen angeboten und dann ihre Jugend und ihre Notsituation ausgenutzt, erklärte die Polizei am Sonntag.

Der Chef des Zuhälterrings ist Besitzer von zwei Bordellen im südostspanischen Murcia und im benachbarten Santomera, wie die Polizei weiter mitteilte. Festgenommen worden seien auch seine Frau und sein Bruder. Ein Festgenommener ist ein Kunde.

80 Prozent Zwangsprostituierte

Schätzungen der spanischen Menschenrechtsorganisation Anesvad zufolge werden 80 Prozent der Prostituierten in Spanien dazu gezwungen. Die Frauen kommen laut Innenministerium vor allem aus Rumänien, Brasilien, Paraguay, Nigeria und aus China.