"Venexodus" heißt die Kampagne der Organisation "Venessia.com", die gegen den Einwohnerschwund in Venedig ankämpft.
"Venessia.com" fordert unter anderem Einschränkungen bei der Zahl der Ferienwohnungen und "Bed&Breakfast"-Standorte in der Lagune sowie Sozialwohnungen, um Jugendlichen eine Zukunft in der Stadt zu sichern. Zudem sollten mehr Arbeitsplätze außerhalb der Tourismusbranche geschaffen werden. Venedig dürfe "nicht nur ein Disneyland für Touristen" sein.
Seit Ende des Zweiten Weltkriegs ist die Zahl der Bewohner Venedigs von 175.000 auf ein Rekordtief von weniger als 55.000 Menschen gesunken, wie aus Angaben der Gemeinde hervorgeht. Noch im Jahr 2000 zählte die Lagunenstadt 66.386 Einwohner.
Bis zu 130.000 Touristen tummeln sich hingegen zu Spitzenzeiten in der Lagunenstadt. Die Einheimischen betrachten diese Entwicklung mit wachsender Sorge. Wo sich früher Lebensmittelgeschäfte befanden, locken nun Souvenir-Shops.
Auch die steigenden Preise machen den Bewohnern immer mehr zu schaffen. Der tägliche Einkauf wird in der beinahe autolosen Stadt zu einer Herausforderung und ist aufgrund des Transports mit einer Menge an zusätzlichen Kosten verbunden.