Bei einem schweren Zugsunglück in Pakistan sind mindestens 19 Menschen ums Leben gekommen. In der Millionenmetropole Karachi war ein Zug auf einen in einer belebten Bahnstation stehenden Zug aufgefahren. Mehr als 50 Menschen seien verletzt worden, sagte Verkehrsminister Saad Rafiq am Donnerstag in einer Pressekonferenz.
Die meisten hätten Kopfverletzungen und Knochenbrüche, sagte eine Ärztin vom größten Krankenhaus der Stadt. Fernsehberichte zeigten schwer verbeulte und aufgerissene Waggons inmitten von Menschenmassen an Karachis Landi-Station. Mindestens zwei Wagen waren entgleist. Saad Rafiq sagte, das Signalsystem habe funktioniert. Vermutlich habe der Führer des einfahrenden Zuges nicht aufgepasst. Es werde eine Untersuchung geben. Die Zeitung "Dawn" berichtete dagegen unter Berufung auf einen Regierungsbeamten, dass dem Zug versehentlich das Signal zur Weiterfahrt gegeben worden sei.
Aufgrund des maroden Bahnsystems sind Zugsunglücke in Pakistan keine Seltenheit. Zuletzt waren im September vier Menschen getötet und rund 100 verletzt worden, als nahe der ostpakistanischen Stadt Multan zwei Züge zusammenstießen.
Veraltete Trassen
Die britischen Kolonialherren haben in Pakistan Tausende Kilometer Trassen hinterlassen. "Aber heute sind sie veraltet und machen Probleme", sagte ein Verkehrsbeamter. Außerdem seien Bahnübergänge nicht gesichert. Im vergangenen Jahr seien bei Zugunglücken 69 Menschen gestorben. Als Teil eines milliardenschweren Wirtschaftsprojekts mit China sollen viele der Strecken erneuert werden.