Nach der Entdeckung einer DNA-Spur Böhnhardts am Fundort der getöteten Schülerin haben die Ermittler nun mögliche Hinweise auf eine Verunreinigung bei der Spurensicherung. Das bestätigten Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag in Bayreuth.

Es hätten sich "mögliche Anhaltspunkte dafür ergeben, dass durch die mit der Spurensicherung in beiden Fällen befasste Tatortgruppe der Polizei in Thüringen teilweise identisches Spurensicherungsgerät verwendet wurde", hieß es. Eine Aussage zur Qualität der Spurensicherung und einer möglichen Kontamination könne aber erst nach weiteren umfassenden und zeitaufwendigen Ermittlungen getroffen werden.

Spurlos verschwunden

Peggy war 2001 auf dem Heimweg von der Schule spurlos verschwunden. Im Juli wurde zufällig in einem Waldstück in Thüringen ihr Skelett gefunden. Am Fundort wurde nach den bisherigen Mitteilungen der Ermittler später auch DNA festgestellt, die Böhnhardt zuzuordnen ist. Seit Bekanntwerden dieses möglichen Zusammenhangs vor rund zwei Wochen weitete die Polizei die Ermittlungen in diesem zu den rätselhaftesten Morden in Deutschland zählenden Fall wieder erheblich aus. Auch in vielen anderen deutschen Bundesländern prüfen Ermittler derzeit einen möglichen Zusammenhang zwischen ungeklärten Kindermorden und dem Verdächtigen Böhnhardt.

Bis zur vermeintlichen Entdeckung der DNA-Spur am Leichenfundort war nie eine Verbindung zur Mordserie der NSU-Terrorgruppe gezogen worden. Böhnhardt hatte sich mit seinem Komplizen Uwe Mundlos im Sommer 2011 das Leben genommen. In München läuft seit mehr als drei Jahren der Prozess gegen Beate Zschäpe - als einzige Überlebende des sogenannten Nationalsozialistischen Untergrunds. Zwischen 2000 und 2007 erschoss die Gruppe nach Erkenntnissen der Ermittler neun türkisch- und griechischstämmige Kleinunternehmer und eine Polizistin. Mit Sprengstoffanschlägen sollen sie zahlreiche Menschen verletzt haben.