Das teilte das Verkehrsministerium am Dienstag nach einer Kabinettssitzung mit. Der Ausbau werde der britischen Wirtschaft "einen kräftigen Schub" im Umfang von bis zu 61 Mrd. Pfund (68,5 Mrd. Euro) geben.
Die Regierung erwartet durch die Flughafenerweiterung in den folgenden 14 Jahren bis zu 77.000 zusätzliche Jobs rund um Heathrow. Außerdem soll der Ausbau den Angaben zufolge nach dem Brexit-Votum zeigen, dass das Land bereit für Wirtschaftskontakte ist und Touristen ebenso wie Handelstreibende willkommen sind.
Gegner demonstrierten
Allerdings ist das Kabinett in dieser Frage alles andere als geschlossen. Außenminister Boris Johnson, früher Bürgermeister von London, und Bildungsministerin Justine Greening sind gegen die dritte Startbahn.
Auch Umweltschützer und Anrainer haben bereits ihren Unmut deutlich gemacht, seit im Juli 2015 eine von der Regierung eingesetzte Kommission nach dreijähriger Prüfung den Ausbau empfohlen hat. Der jetzige Londoner Bürgermeister Sadiq Khan wollte lieber eine zweite Startbahn am Flughafen Gatwick bauen.
Am Dienstagvormittag demonstrierten rund 30 Gegner des Vorhabens vor dem Parlamentsgebäude in London. Greenpeace kündigte an, mit mehreren Anrainergemeinden vor Gericht zu ziehen. Dazu gehöre auch der Wahlkreis von Premierministerin Theresa May.
Langwieriger Prozess
Die Kabinettsentscheidung ist ohnehin nur der Auftakt eines langwierigen Prozesses. Allein ein Jahr wird es dauern, bis das Parlament über den Ausbau abstimmt. Bis dahin können Gegner und Befürworter ihre Argumente anmelden.
Für den Ausbau sind viele Wirtschaftsvertreter. Ihrer Meinung nach können Heathrow, schon jetzt der größte Flughafen Europas, und die anderen vier Londoner Airports nicht mit dem ständig steigenden Bedarf mithalten.
Billig ist die Flughafenerweiterung nicht: Die Regierungskommission hatte die Kosten im Jahr 2015 mit 17,6 Mrd. Pfund beziffert.