Ein "Horror-Clown" hat am Montagabend in Berlin mit einem Hammer eine Gruppe Jugendlicher bedroht und ist daraufhin mit einem Messer niedergestochen worden. Der 16-jährige erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Der 14 Jahre alte Täter leistete noch Erste Hilfe, bevor der Krankenwagen kam, teilte die Polizei am Dienstag mit.
Nach der Tat stellte sich heraus, dass sich der 14-Jährige und der "Clown" aus der Nachbarschaft kannten. Der Messerstecher wurde zunächst festgenommen, dann aber seinen Eltern übergeben.
"Gestern Abend ist das passiert, was wir immer befürchtet haben, dass das Ganze eskaliert ist", sagte der Berliner Polizeisprecher Thomas Neuendorf nach einer Reihe von Übergriffen durch sogenannte "Horror-Clowns". Neuendorf betonte, es könne eine Straftat sein, wenn man Menschen zu Tode erschrecke, "das kann eine Körperverletzung sein". Nach den ganzen Vorfällen mit Clowns sollten die Menschen zu Halloween auf Clownskostüme verzichten, meinte Neuendorf.
Sadistische Absichten
Hinter diesen Attacken steckten zum Teil sadistische Absichten. Sie seien "ein völlig neues Phänomen, das Grenzen - auch strafrechtlicher Art - überschreitet", sagte Harald Dreßing, Leiter der Forensischen Psychiatrie am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim. Nach Dreßings Einschätzung sind unter den Horror-Clowns auch destruktive Menschen mit sadistischen Motiven: "In allen Beispielen wird Macht über eine andere Person ausgelebt." Charakteristisch sei, dass die Macht über vermeintlich Schwache wie Kinder und Ältere ausgeübt werde.