Tödliches Ende einer Verabredung über die Dating-App Tinder: Weil sie offensichtlich in Panik vor ihrem neuen Bekannten geriet, ist eine junge Frau in Australien vom Balkon im 14. Stock in den Tod gestürzt. Seit Donnerstag muss sich der 30-jährige Gable Tostee in Brisbane wegen Mordes an der 26-jährigen Neuseeländerin Warriena Wright verantworten.

Wright war im August in Surfers Paradise an der australischen Ostküste im Urlaub gewesen, als sie sich über Tinder mit Tostee verabredete. Die beiden gingen in die Wohnung im 14. Stock, wo sie offenbar in Streit gerieten. Wie der australische Sender ABC berichtete, wurde dem Gericht eine Audio-Aufnahme vorgespielt, in dem Tostee flucht und Wright beschuldigt, ihn geschlagen zu haben.

Auf dem Balkon ausgesperrt

"Du kannst froh sein, dass ich Dich nicht von meinem Balkon geschmissen habe, du gottverdammte kleine Psycho-Schlampe", ist Tostee in der Aufnahme laut ABC zu hören. Danach ist zu hören, wie Wright "Nein" ruft, als offenbar eine Tür betätigt wird, und mehrfach fleht, Tostee solle sie gehen lassen.

Laut Anklage hatte Tostee die 26-Jährige in den frühen Morgenstunden auf dem Balkon ausgesperrt. Wright sei so verängstigt gewesen, dass sie in ein tiefer gelegenes Stockwerk habe fliehen wollen. Dabei stürzte sie jedoch in die Tiefe. Sie erlitt 80 Verletzungen, darunter ein schweres Hirntrauma, wie ein Pathologe laut ABC vor Gericht aussagte.

Laut der Zeitung "Courier Mail" aus Brisbane wurde vor Gericht dargelegt, dass Tostee nach Wrights Sturz die Wohnung verlassen, seinen Vater und einen Anwalt angerufen und Pizza gegessen habe. In einer Aufnahme, die in dem Prozess vorgespielt wurde, sei zu hören gewesen, wie Tostee seinem Vater sagte: "Ich schwöre bei Gott, ich habe sie nicht gestoßen, ich habe sie nur auf den Balkon geworfen, weil sie mich verprügelt hat. Oh mein Gott, ich hoffe, sie ist nicht tot."

Tostee plädierte auf nicht schuldig. Der Prozess endet voraussichtlich kommende Woche.