Bei einem Zugunglück nahe New York sind mehr als Hundert Menschen verletzt worden. Laut Sender CNBC gibt es bereits drei Todesopfer - der Gouverneur von New Jersey, Chris Christie bestätigte aber nur ein Todesopfer.
Ein Zug war am Donnerstagfrüh (Ortszeit) entgleist und in den Bahnhof von Hoboken im Bundesstaat New Jersey gekracht, teilten die Behörden mit.
Der Zug war voller Berufspendler. Bilder in sozialen Netzwerken zeigten den Bahnhof in schwer beschädigtem Zustand. Ein Teil des Daches ist offensichtlich eingestürzt.
Hoboken wird nur durch den Hudson River von Manhattan getrennt. Aufgrund der enormen Wohnungspreise in der City sind viele New Yorker in den angrenzenden Bundesstaat gezogen, von wo sie täglich per Zug zur Arbeit pendeln.
Augenzeugen berichten
Laut NBC New York ist ein Zug der Pascack Valley Linie betroffen. Diese beginnt in Spring Valley im Bundesstaat New York und endete in Hoboken.
Passagier Bhagyesh Shah war bei der vorletzten Station eingestiegen. "Das nächste, was ich weiß, ist, dass wir durch den Bahnsteig gekracht sind." "Es dauerte nur ein paar Sekunden, aber es kam mir wie eine Ewigkeit vor."
Die meisten Opfer waren in den ersten beiden Waggons, die überfüllt waren. "Damit die Fahrgäste beim Umsteigen näher an der Station sind", berichtet Shah. Er sah eine Frau "unter Beton eingeklemmt", viele bluteten, ein Mann hätte geweint.
Ermittlungen laufen
Ermittler der Federal Railroad Administration sind auf dem Weg zum Unglückort.
Zu den möglichen Ursachen des Unglücks am Bahnhof von Hoboken lagen zunächst keine Angaben vor. Michael Larson, ein Angestellter der Verkehrsbehörde von New Jersey, sagte im Fernsehsender CNN, der Zug habe nicht wie vorgesehen im Bahnhof gehalten, sondern sei in voller Fahrt gegen den Betonblock am Ende des Gleises geknallt. Der Prellbock wurde demnach hochgeschleudert und fiel auf das Bahnhofsdach, das daraufhin einstürzte.
"Wir haben nie abgebremst", sagte auch Jim Finan, ein Berufspendler, der sich im Zug befand, dem Fernsehsender Fox News. Der Zug sei direkt in den Prellbock hineingefahren. Die Garnitur wurde schwer beschädigt. Danach sei Panik im Zug ausgebrochen. Passagiere hätten versucht, die Fenster einzuschlagen.
Eine Sprecherin der Verkehrsbehörde, Jennifer Nelson, sagte, es sei noch unklar, mit welcher Geschwindigkeit der Zug in den Bahnhof hineingefahren sei. Alle denkbaren Ursachen des Unglücks würden untersucht. Nach ihren Angaben befanden sich rund 250 Menschen in dem Zug. Es sei unklar, ob einige von ihnen noch in dem Wrack eingeschlossen seien.
Der Zugbetrieb am Bahnhof von Hoboken wurde eingestellt, ein Großaufgebot von Feuerwehrleuten, Polizisten und anderen Rettungskräften war im Einsatz.