18 französischen Atomkraftwerken droht laut der Umweltschutzgruppe Greenpeace ein "massiver Störfall verursacht durch fehlerhafte Bauteile aus der Stahlschmiede Forges du Creusot". Zu diesem Ergebnis komme eine aktuelle Untersuchung des Londoner Ingenieursbüro John Large und Associates im Auftrag der NGO.

Mängel im verarbeiteten Stahl

Bei den betreffenden Bauteilen können laut Greenpeace Mängel im verarbeiteten Stahl zum plötzlichen Bersten des Materials führen. "Die französische Atomaufsicht muss sofort handeln und den Weiterbetrieb dieser Kraftwerke verbieten", sagte Greenpeace-Atomexpertin Susanne Neubronner.

Das Büro John Large hat bereits bekannte Mängel an den Dampfgeneratoren und anderen großen AKW-Aggregaten von Forges du Creusot näher untersucht und kommt zu einem "alarmierenden Ergebnis": Insgesamt sind 28 französische AKW betroffen. Bei 18 Reaktoren droht, wie Greenpeace in einer Aussendung schrieb, auch nach Ansicht der französischen Sachverständigenorganisation Institut de Radioprotection et de Surete Nucleaire (IRSN) ein akutes Versagen und damit ein ernster Störfall. Lediglich drei Reaktoren stehen für Untersuchungen vorübergehend still.

Der Large-Report kritisiert zudem, dass die derzeitigen Untersuchungsmethoden des Atomanlagenbauers Areva und dem AKW-Betreiber EDF bei weitem nicht ausreichen, um einen sicheren Weiterbetrieb zu garantieren. Einzig mögliche Lösung sei der Austausch der betreffenden Dampfgeneratoren durch Bauteile eines anderen Herstellers.