Erneut ist in den USA ein Afroamerikaner von der Polizei erschossen worden. Der Vorfall ereignete sich laut den Behörden am Dienstagnachmittag (Ortszeit) im südkalifornischen El Cajon und löste Proteste aus. Laut Polizei hatte sich der Mann merkwürdig verhalten und den Anweisungen der Beamten widersetzt, seine Hand aus der Tasche zu nehmen. Bei ihm sei aber keine Schusswaffe gefunden worden.
Die beiden Beamten hatten den Afroamerikaner den Polizei-Angaben zufolge hinter einem Restaurant in der Stadt rund 25 Kilometer östlich von San Diego gestellt. Sie waren durch Berichte alarmiert worden, dass ein Mann, der offensichtlich "außer sich" sei, mitten im Straßenverkehr herumlaufe.
"Gegenstand" aus Hosentasche gezogen
Die Beamten hätten versucht, mit dem hin- und herlaufenden Mann zu sprechen, teilte die Polizei weiter mit. Dieser habe dann plötzlich einen "Gegenstand" aus seinen Hosentaschen gezogen und damit auf die Polizisten gedeutet. Dies habe ausgesehen, als ob er auf die Beamten habe schießen wollen. Einer der Beamten habe daraufhin mit seiner Schusswaffe, der andere mit einem Taser auf den Mann gefeuert.
Die Polizei machte keine Angaben dazu, was für einen Gegenstand der Afroamerikaner in den Händen hielt. An der Stelle des Vorfalls versammelten kurz danach mehrere Dutzend Demonstranten, die der Polizei vorwarfen, ohne Grund auf den Afroamerikaner geschossen zu haben. Die Proteste blieben friedlich.
Unruhen wegen Polizeigewalt
Der Tod von Schwarzen durch Polizeigewalt hat quer durch die USA in den vergangenen Jahren immer wieder wütende und teilweise gewalttätige Proteste ausgelöst. Zuletzt entfachte der Tod des 43-jährigen Keith Lamont Scott in Charlotte im Bundesstaat North Carolina gewalttätige Unruhen.