Nach dem tödlichen Unfall mit einem Tesla in China verklagt der Vater des Unfallopfers den US-Autobauer. Die Hinterbliebenen von Gao Yaning seien überzeugt, dass bei der tödlichen Fahrt im Jänner der Autopilot des Tesla Model S eingeschaltet gewesen sei, sagte die Anwältin der Familie, Cui Qiuna. Das Unternehmen habe die Fähigkeiten des Systems übertrieben dargestellt.
Werbung ändern
Gao Yanings Vater Gao Jubin fordert laut der Anwältin, dass Tesla seine Werbung für das Autopilotsystem ändert. Der Begriff "automatisches Fahren" solle nicht mehr verwendet werden. Außerdem will der Vater demnach eine öffentliche Entschuldigung des Unternehmens wegen irreführender Werbung erreichen und 10.000 Yuan (1.340 Euro) Schmerzensgeld haben.
"Tesla hat Herrn Gao für ein Gespräch über Aussöhnungsmöglichkeiten kontaktiert, aber bisher keine konkrete Lösung vorgelegt", sagte Anwältin Cui. Die Werbung für das Autopilotsystem sei inzwischen verändert worden, der Begriff "automatisches Fahren" werde aber von manchen Mitarbeitern und in Broschüren weiterhin verwendet.
Gegen Straßenreinigungs-Fahrzeug gekracht
Tesla wollte sich am Mittwoch zu dem Fall nicht äußern. Der 23-jährige Gao Yaning war im Jänner gestorben, nachdem sein Tesla Model S auf einer Autobahn in der Provinz Hebei in ein Fahrzeug der Straßenreinigung gekracht war.
Inzwischen steht das Autopilotsystem von Tesla wegen eines anderen Unfalls in der Kritik. Im Mai war ein Mann gestorben, als sein Model S im US-Bundesstaat Florida mit einem Lastwagen kollidierte. Der Autopilot war eingeschaltet und die Bremsfunktion wurde nicht ausgelöst. Tesla äußerte später die Vermutung, dass die Fahrzeugsensoren den weißen Lkw nicht vom taghellen Himmel unterscheiden konnten.
Die Autopilotfunktionen erlauben es Tesla-Autos, selbstständig die Spur zu wechseln, zu beschleunigen und zu bremsen. Der Fahrer kann allerdings die Kontrolle stets übernehmen. Anfang vergangener Woche stellte Tesla ein Update vor, dass dafür sorgen soll, dass das Autopilotsystem Hindernisse besser erkennen kann.