Der 35-jährige Mann, in dessen Wohnung in Düsseldorf der vermisste Bub Paul aus dem Kanton Solothurn in der Schweiz im Juni befreit worden war, hat laut Ermittlungsbehörden sexuellen Missbrauch gestanden. Der Deutsche bleibt in Untersuchungshaft.
Der Mann habe in der Justizvollzugsanstalt mit den Ermittlungsbehörden gesprochen, sagte Oberstaatsanwalt Ralf Herrenbrück in Düsseldorf am Montag gegenüber dem Regionalsender Tele M1. Es hätten umfangreiche Vernehmungen stattgefunden. Er habe die Vorwürfe so gestanden, wie sie Gegenstand des Haftbefehls seien.
Treffen mit weiteren Opfern?
Gegen den Mann wird wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern sowie wegen Besitzes kinder- und jugendpornografischer Schriften ermittelt. Die sichergestellten Computerdaten wurden gemäß Oberstaatsanwalt ausgewertet, im Gegensatz zu den Verläufen der Internet-Chats. Die Ermittlungen müssten zeigen, ob sich der Mann noch mit weiteren Opfern getroffen habe.
Der Koch sitzt seit seiner Verhaftung Ende Juni in Untersuchungshaft. Ermittelt wird auch wegen Freiheitsberaubung. Er soll über ein Internet-Computerspiel unter einem Pseudonym Kontakt mit dem Zwölfjährigen Burschen aufgenommen haben. Der Bub war eine Woche lang vermisst gewesen. Ein Spezialkommando der deutschen Polizei befreite ihn aus der Wohnung in Düsseldorf. Der 35-Jährige wird sich vor einem deutschen Gericht verantworten müssen.