Flüge gestrichen, Schulen geschlossen, das Stromnetz weitflächig ausgefallen: Mit heftigen Windböen und Regenfällen hat der Taifun "Meranti" im Süden Taiwans das öffentliche Leben am Mittwoch lahmgelegt. Wie lokale Behörden berichteten, fiel in mindestens 270.000 Haushalten der Strom aus, als der Sturm der höchsten Kategorie knapp an der Südspitze der asiatischen Inselrepublik entlangzog.

Bis zu 370 km/h

Hunderte Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden. Schulen im Süden des Landes blieben geschlossen, auch der Zugverkehr wurde teilweise eingestellt. Der Sturm erreichte Windgeschwindigkeiten von bis zu 370 km/h und ließ Straßenschilder und Bäume umknicken. Mindestens neun Menschen wurden verletzt.

Die 23 Millionen Bürger des Landes sind taifunerprobt, weil sie regelmäßig von Wirbelstürmen heimgesucht werden. Dennoch waren die Behörden vor dem Eintreffen von "Meranti" besonders alarmiert. Laut Wetterexperten handelte es sich nicht nur um den weltweit größten Taifun des Jahres, sondern den heftigsten Sturm, der sich Taiwan seit dem Jahr 1959 genähert habe. Die Inselrepublik werde noch bis Donnerstagfrüh betroffen sein, bevor der Sturm weiter auf das chinesische Festland ziehe.

In China warnen Behörden seit Tagen vor dem heranrückenden Taifun. Bei zahlreichen Unwettern sind in diesem Sommer in der Volksrepublik durch Überschwemmungen und Erdrutsche bereits Hunderte Menschen ums Leben gekommen.

Die Weltwetterorganisation (WMO) nennt für Taifune fünf Kategorien. Die verheerendsten Super-Taifune wie "Meranti" wirbeln mit mehr als 249 km/h.