Unter strengeren Sicherheitsvorkehrungen als je zuvor beginnt am Samstag in München das Oktoberfest. Mit dem Anstich des ersten Bierfasses um 12.00 Uhr wird die Wiesn eröffnen. "Ozapft is - auf eine friedliche Wiesn!" lautet das Mantra, mit dem Bürgermeister Dieter Reiter das größte Volksfest der Welt für gestartet erklärt. Dieses Jahr haben die Worte besondere Bedeutung.
Die Menschen sind nach dem Amoklauf in München und diversen Anschlägen in Bayern und weltweit verunsichert. Hotels sind weniger gebucht als sonst zur Wiesnzeit, und mancher überlegt noch, ob er auf das Volksfest geht. Die meisten allerdings lassen sich die Laune nicht verderben. Beobachter rechnen nicht mit massiven Einbrüchen. Um die sechs Millionen Besucher werden bis zum 3. Oktober erwartet.
Gelände vollständig umzäunt
Erstmals dürfen sie allerdings keine großen Taschen und Rucksäcke mitbringen. Sie können das Gelände auch nur durch kontrollierte Zugänge betreten: Zum ersten Mal in der mehr als 200-jährigen Geschichte des Volksfestes ist das Gelände vollständig umzäunt. Der mobile Rollzaun sollte ursprünglich vor Überfüllung schützen - nun aber wird er vor allem umfassende Kontrollen ermöglichen.
Die Wiesn-Wirte geben sich unerschrocken. Angst hätten sie nicht - sie vertrauten vollständig auf die - erheblich aufgestockten - Ordnungskräfte sowie die Polizei, sagen sie durch die Bank. Neue Fahrgeschäfte fehlen heuer. Neuerungen gibt es im Gastrobereich. Immer mehr bieten veganes Essen an.
Wirte und Schausteller teilen sich die Theresienwiese dieses Jahr mit den Bauern, deshalb gibt es nur eine sogenannte kleine Wiesn. Im Südteil des Festgeländes findet in der ersten Wiesn-Woche bis zum 25. September das Zentral-Landwirtschaftsfest statt, bei dem sich die Bauern mit Tieren, Handwerk und Brauchtum präsentieren, gruppiert um einen "Dorfplatz" mit einer fränkischen Tanzlinde.