Bei einem Erdbeben am Victoriasee in Tansania sind mindestens 16 Menschen ums Leben gekommen. Wie die Behörden mitteilten, wurden bei dem Unglück am Samstag mehr als 250 weitere Menschen verletzt. Die US-Erdbebenwarte USGS gab die Stärke des Bebens mit 5,7 an. Das Zentrum lag nahe der Stadt Bukoba im äußersten Nordwesten des ostafrikanischen Landes. Von dort wurden die meisten Todesopfer gemeldet.
Nach Angaben des Roten Kreuzes stürzten in Bukoba 270 Häuser ein, außerdem fiel der Strom aus. In der gesamten Provinz Kagera wurden nach Angaben des Gouverneurs 840 Häuser zerstört, darunter auch mehr als 40 öffentliche Gebäude. Das Krankenhaus von Bukoba war fast bis auf den letzten Platz belegt, Medikamente wurden knapp. Unter den Toten sollen auch mehrere Internatsschüler einer Mittelschule für Buben sein.
Meist nicht so stark
Der tansanische Präsident John Magufuli, der selbst aus der Region an der Westküste des Victoriasees stammt, sagte, er sei "tief betroffen" über das Unglück. Ministerpräsident Kassim Majaliwa reiste am Sonntag nach Bukoba, um an einer Trauerfeier im Stadion der Stadt teilzunehmen.
Das Beben war auch in den Nachbarländern Ruanda, Burundi, Uganda und Kenia zu spüren. Auch im Haus eines AFP-Korrespondenten in der ugandischen Hauptstadt Kampala zitterten die Wände. Erdbeben sind im Afrika der Großen Seen nicht selten, jedoch haben sie meist eine etwas geringere Stärke.