Eine libanesische Urlauberin (48) und ein einheimischer Passagier (38) seien dabei ums Leben gekommen, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Taucher hätten die Leichen der Vermissten am Sonntag in dem Wrack auf 45 Meter Tiefe geborgen.

Die restlichen 84 Menschen an Bord seien am Samstag von der Küstenwache und anderen Booten gerettet worden, berichtete Anadolu. Der Kapitän, zwei Besatzungsmitglieder und der Besitzer des auf 45 Meter Tiefe gesunkenen Ausflugsbootes seien festgenommen worden.

Keine Österreicher

Die Nationalität der Vermissten war zunächst nicht bekannt gewesen. Österreicher befanden sich offenbar weder unter den Vermissten noch unter den Geretteten. Es gebe keine diesbezüglichen Erkenntnisse, hieß es im Außenministerium auf Anfragen der APA.

Ein Überlebender sagte: "Auf einmal kenterte das Boot, und wir stürzten alle ins Meer." Das Boot war vom Jachthafen von Kaleici in der Stadt Antalya aus gestartet und kenterte dann nach gut 25 Kilometern Fahrt vor der Küste von Konyaalti. Wie der Sender CNN Türk berichtete, hatte der Kapitän sich wegen des aufkommenden Sturmes zu einer vorzeitigen Rückkehr in den Hafen entschlossen.

38 Verletzte in Spitälern

Anadolu berichtete unter Berufung auf den Provinzgouverneur, 38 Menschen seien nach ihrer Rettung in Krankenhäuser gebracht worden. 36 davon seien bis Sonntag wieder entlassen worden. Der Gesundheitszustand der anderen beiden Geretteten sei zwar gut, sie blieben aber zunächst unter Beobachtung.

Für die Tourismusindustrie ist das Unglück an der türkischen Riviera ein weiterer Rückschlag. Die Urlauberzahlen sind nach mehreren schweren Terroranschlägen und dem Putschversuch in der Türkei Mitte Juli dramatisch gesunken.

Enttäuschung nach Hoffnung

Dabei hatte es erst am Freitag noch einen Hoffnungsschimmer gegeben: Erstmals seit der Aussöhnung der Regierungen in Moskau und Ankara landete wieder ein russisches Charterflugzeug mit Urlaubern in Antalya. Zuvor hatte die russische Regierung das Verbot der Charterflüge in die Türkei aufgehoben.