Zunächst hatte die Warnung für die Ostküste der Nordinsel und den oberen Teil der Südinsel gegolten. Am Freitag in der Früh (Ortszeit) hob der Zivilschutz die Warnung für die Gebiete auf der Südinsel dann wieder auf, wie die Behörde per Twitter mitteilte.

Das Beben habe sich in einer Tiefe von 31 Kilometern im Meer knapp 170 Kilometer nördlich von Gisborne ereignet, teilte die US-Erdbebenwarte mit. Die neuseeländische Beobachtungsstelle Geonet gab die Tiefe des Bebens mit 55 Kilometern an. Nach den Erdstößen um 4.38 Uhr Ortszeit am Freitag habe es eine Serie von Nachbeben gegeben.

Die Bedrohung müsse als real angesehen werden, bis die Warnungen aufgehoben würden, erklärte der Zivilschutz und forderte die Menschen auf, sich von den Küsten fern zu halten. Über Schäden und Verletzte war zunächst nichts bekannt. Eine Seismologin der neuseeländischen Regierung berichtete von einer 30 Zentimeter hohen Welle, was auf eine für einen Tsunami erforderliche Verschiebung des Meeresgrundes hindeute. Das Pacific Tsunami Warning Center sprach nicht von einem drohenden Tsunami und gab die Wellenhöhe mit 21 Zentimetern an.

Beben der Stärke 5,7

Erst am Donnerstag hatte ein Beben der Stärke 5,7 Tausende Einwohner der Nordinsel Neuseelands erschreckt. Die Behörden verzeichneten aber weder Schäden noch eine Tsunamigefahr.

Das Zentrum des Bebens vom Donnerstag lag laut USGS 166 Kilometer nordöstlich der Nordinsel-Stadt Gismore im Meer. Die Erschütterungen waren bis in die 500 Kilometer entfernte Hauptstadt Wellington und die gleichweit entfernte größte Stadt Auckland zu spüren. "Wir dachten, ein Lastwagen donnere in unsere Einfahrt", berichtete Tam Lindsay der Zeitung "New Zealand Herald".

Bei einem Erdbeben der Stärke 6,3 waren 2011 in der Stadt Christchurch 185 Menschen ums Leben gekommen. Der Erdstoß richtete erhebliche Schäden in der Innenstadt an.