Nach einem tödlichen Unfall infolge einer Verfolgungsjagd wird gegen die Polizei in London ermittelt. Die unabhängige Beschwerdekommission für Polizeieinsätze in Großbritannien (IPCC) habe eine Untersuchung eingeleitet, teilte das Gremium per Kurznachrichtendienst Twitter mit. Bei dem Unglück am Mittwoch im Südosten der britischen Hauptstadt kamen zwei Menschen ums Leben.

Opfer waren eine etwa 40-jährige Frau und ein etwa zehnjähriger Bub. Zudem wurden drei Kinder verletzt.

Ein 23-jähriger Mann war mit seinem Auto in eine Gruppe Fußgänger gerast, als er auf der Flucht vor der Polizei die Kontrolle über seinen Wagen verlor. Der Unfallwagen war zuvor als gestohlen gemeldet worden. Der Fahrer konnte von der Polizei gefasst werden.

Höhere Strafen gefordert

Unfälle infolge polizeilicher Verfolgungsjagden sind in Großbritannien keine Seltenheit. Allein in der britischen Hauptstadt kam es der Polizei zufolge im vergangenen Jahr dabei zu knapp 500 Unfällen. Beinahe 200 Menschen starben in den vergangenen zehn Jahren bei Verfolgungsjagden in England und Wales.

Ex-Scotland-Yard-Chef Peter Kirkham macht lasche Gesetzgebung für die Vorfälle verantwortlich. Die Strafen für die Flucht mit einem Fahrzeug vor der Polizei seien nicht hoch genug, sagte er der BBC. Die Polizei in eine Verfolgungsjagd zu entwickeln müsste nach seiner Meinung mit "einer Mindeststrafe von fünf Jahren Haft und einem lebenslangen Fahrverbot geahndet werden".