Die indonesische Polizei hat einen Online-Prostitutionsring zerschlagen, der rund hundert Buben im Alter zwischen zwölf und 18 Jahren an männliche Kunden vermittelt haben soll. Der erste Verdächtige sei am Dienstag in einem Hotelzimmer auf Java in Begleitung von mehreren minderjährigen Buben erwischt worden, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag.
Zwei mutmaßliche Komplizen seien am Tag darauf festgenommen worden. "Sie kannten einander, sie waren eine Bande", sagte der Polizeisprecher. Den Ermittlungen zufolge sollen die Festgenommenen im Internet die sexuellen Dienste von mindestens 99 Buben angeboten haben. Auf den ersten Verdächtigen wurden die Ermittler im August bei einer Online-Routinekontrolle aufmerksam. Nach Angaben des Sprechers war er erst im März nach Verbüßung einer Haftstrafe wegen der Prostituierung junger Mädchen aus dem Gefängnis gekommen.
Der Leiter der indonesischen Kinderschutzkommission, Asrorun Niam Sholeh, forderte schärfere Gesetze zum Schutz der Kinder vor sexuellem Missbrauch. Diese erlitten durch derartige Verbrechen schweren "körperlichen und seelischen Schaden".
Im Mai hatte Präsident Joko Widodo nach der Gruppenvergewaltigung und Ermordung einer 14-jährigen Schülerin die Strafen bereits drastisch verschärft: Vergewaltigern von Minderjährigen drohen seitdem chemische Kastration oder die Todesstrafe.