Die Polizei in der US-Stadt Milwaukee hat eine erste Zwischenbilanz der Ausschreitungen nach tödlichen Schüssen auf einen Afroamerikaner gezogen. Insgesamt wurden in der zweiten Krawallnacht 14 Menschen festgenommen. Es gab 30 Zwischenfälle, bei denen Schüsse fielen.
Für Teenager wurde ab sofort eine Ausgangssperre nach 22.00 Uhr Ortszeit verhängt. Bürgermeister Tom Barrett sagte am Montag (Ortszeit), so solle der Gewalt auf den Straßen Einhalt geboten werden.
Trotz in Brand gesteckter Mülltonnen und Steinwürfen habe die Gewalt aber insgesamt abgenommen, sagte Polizeichef Edward Flynn vor Medien. Sieben Polizisten seien verletzt worden.
Die Gewalt hatte sich entladen, nachdem ein Polizist einen 23 Jahre alten Mann erschossen hatte. Beide waren Afroamerikaner. Anders als bei den jüngsten Zwischenfällen war der später Getötete bewaffnet und hatte laut US-Medien eine kriminelle Vergangenheit. Die Videoaufnahme eines Polizisten soll zeigen, dass er die Waffe nicht habe fallen lassen wollen.
Die Stadt im US-Staat Wisconsin ist Ort seit langem schwelender Spannungen zwischen Schwarzen und Weißen. Zuletzt hatte es in US-Städten immer wieder Proteste wegen möglicherweise rassistisch motivierter Polizeigewalt gegen Schwarze gegeben.