Es ist der erste Anthrax-Ausbruch in Russland seit 75 Jahren. Ganze Rentierherden sind befallen. Seit 1941 gilt der Autonome Kreis der Jamal-Nenzen im Norden Sibiriens als befreit vom Anthrax-Erreger (Milzbrand). Seit Ende Juli hat sich die Krankheit jedoch wieder verbreitet, es starb sogar ein 12-Jähriger. 70 Menschen mussten bisher behandelt werden. Die Krankheit wurde von den vielen Rentieren in der Region übertragen, so viel stand fest.
Ursache gefunden
Der Grund für die vielen Ansteckungen wurde nun von Anna Popowa, der Chefin des russischen Verbraucherschutzes, bekanntgegeben. Es liegt an der sibirischen Tradition, bei der Jugendliche Fäden aus Rentiersehnen herstellen, die sie mit den Zähnen herausziehen. Das macht die Ansteckungsgefahr natürlich besonders groß.
Rentiere werden geimpft
Um die Krankheit vorm Verbreiten zu bewahren, half Moskau mit einem Feldlazarett und begann über 40.000 Rentiere zu impfen. 2300 mussten bereits eingeschläfert werden.