Die Geschworenen des Gerichts in Toronto hatten James Forcillo bereits im Jänner des versuchtes Mordes schuldig gesprochen, weil dieser weiter auf den bereits am Boden liegenden jungen Mann aus Syrien geschossen hatte.

"Unangemessen, unnötig und maßlos"

In seiner Urteilsbegründung am Donnerstag bezeichnete der Richter die Schüsse als "unangemessen, unnötig und maßlos". Die Tat liegt drei Jahre zurück: Am 27. Juli 2013 hatte der 18-jährige Sammy Yatim die Fahrgäste einer Straßenbahn in Toronto mit dem Messer bedroht. Noch vor dem Einsatz der Polizei konnten Fahrer und Passagiere aus der Tram flüchten. Aufnahmen von Überwachungskameras zeigen, wie die Polizisten den 18-Jährigen mehrfach auffordern, sein Messer fallen zu lassen, dann erste Schüsse abgeben, nach denen Yatim zu Boden geht. Dann ertönt eine zweite Salve.

Neun Schüsse

Insgesamt wurden neun Schüsse abgegeben, sechs von ihnen, als der 18-Jährige bereits am Boden lag. Angaben des angeklagten Polizisten und seiner Verteidigung, Yatim habe nach den ersten drei Schüssen nochmals aufzustehen versucht, wies der Richter zurück. Dafür gebe es keine Hinweise. Die Verteidigung will nun gegen das Urteil in Berufung gehen. Yatim war fünf Jahre vor seinem Tod mit seiner Familie aus Syrien nach Kanada gekommen.