Das jüngste El-Nino-Wetterphänomen ist laut der UN-Wetterorganisation vorüber, doch könnte bald das stürmische Wetterphänomen La Nina folgen. Die atmosphärischen Indikatoren, die Anfang des Jahres ein deutliches El-Nino-Wettermuster angezeigt hätten, seien im Juni und Juli fast auf Normalniveau zurückgekehrt, erklärte die Weltorganisation für Metereologie (WMO) am Donnerstag.
Dürren und Überschwemmungen
El Nino beeinflusst den Niederschlag und verursacht sowohl Dürren als auch Überschwemmungen. Mit dem Rückgang von El Nino beginnt gewöhnlich das verwandte Wetterphänomen La Nina, das oft zu einer Zunahme der Regen- und Schneefälle sowie von Stürmen auf der Welt führt. Laut der WMO könnte La Nina im Herbst beginnen, dürfte jedoch relativ schwach ausfallen.
El Nino tritt alle vier bis fünf Jahre auf und zeichnet sich durch eine Erwärmung des Pazifischen Ozeans aus. Wegen des Wetterphänomens sind nach UN-Angaben weltweit 60 Millionen Menschen auf Hilfe angewiesen.
Warnung vor Folgen der Dauer-Dürre
Die UN-Ernährungsorganisation (FAO) hat vor den Folgen einer mehrjährigen Dürre im südlichen Afrika gewarnt und dringend zur Bereitstellung von Saatgut, Dünger und Werkzeug aufgerufen. Nothilfe im Wert von rund hundert Millionen Euro sei erforderlich, damit die Betroffenen in zehn Ländern nicht bis Mitte 2018 vollständig von humanitärer Hilfe von außen abhängig seien, erklärte die FAO.
Der von der FAO am Donnerstag in Rom vorgelegte Plan zur Sicherung der Eigenproduktion von Lebensmitteln in den betroffenen Gebieten soll 23 Millionen Menschen in Madagaskar, Malawi, Mosambik, Namibia, Südafrika, Lesotho, Swasiland, Tansania, Sambia und Simbabwe zu gute kommen. "Die Bauern müssen in die Lage versetzt werden, bis Oktober zu säen", erklärte die FAO. Im südlichen Afrika gab es zwei Dürre-Jahre in Folge, das laufende Jahr ist das schlimmste Dürre-Jahr seit 35 Jahren.
Ende Juli rief bereits die Wirtschaftsgemeinschaft des Südlichen Afrika (SADC) dazu auf, den Auswirkungen des Klimaphänomens El Nino entgegenzutreten. Sie bezifferte den Gesamtbedarf an finanzieller Unterstützung mit rund 2,5 Milliarden Euro.