"Ich bin ein Soldat des 'Islamischen Staates' und beginne eine heilige Operation in Deutschland", sagte der Mann mit einem Messer in der Hand in dem Video, das am Dienstag von dem IS-Sprachrohr Amaq im Internet veröffentlicht wurde.

Weiters erklärt der Mann auf Paschtu: "Die Zeiten sind vorbei, in denen ihr in unsere Länder gekommen seid, unsere Frauen und Kinder getötet habt und euch keine Fragen gestellt wurden (...) So Gott will, werdet ihr in jeder Straße, in jedem Dorf, in jeder Stadt und auf jedem Flughafen angegriffen. (...) Ihr könnt sehen, dass ich in eurem Land gelebt habe und in eurem Haus. So Gott will, habe ich diesen Plan in eurem eigenen Haus gemacht. Und so Gott will, werde ich euch in eurem eigenen Haus abschlachten."

Bekenner-Video echt

Das bayerische Innenministerium hat die Echtheit des im Internet verbreiteten Bekennervideos zum Attentat von Würzburg bestätigt. "Der Mann auf dem Video ist der Täter von Würzburg", sagte ein Sprecher von Innenminister Joachim Herrmann am Dienstagabend in München.

Kurz zuvor hat sich auch Deutschlands Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen für einem islamistischen Hintergrund ausgesprochen. Es sprächen "viele Indizien" für einen islamistischen Anschlag, und er gehe "derzeit auch davon aus", sagte Maaßen am Dienstagabend in einem Interview der ARD-"Tagesthemen". Deutschland sei "schon seit längerem" im "Ziel des islamistischen Terrors", dies sei durch den Anschlag "wieder deutlich geworden". +

Ein 17-jähriger Flüchtling aus Afghanistan hatte am Montagabend Fahrgäste in einem Regionalexpress angegriffen. Fünf Menschen verletzte er schwer, darunter vier Chinesen aus Hongkong. Die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) beanspruchte die Tat für sich - zum ersten Mal bei einem Anschlag in Deutschland.

"Nicht bekannt"

Der Attentäter sei dem Verfassungsschutz "nicht bekannt" gewesen, bestätigte Maaßen. "Wir können nicht alles sehen und hören, und dürfen es auch nicht, was unsere Bürger, was die Menschen in Deutschland tun", erklärte der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz. Es sei deshalb nicht zu verhindern, dass sich junge Menschen "außerhalb des Radarschirms aller Sicherheitsbehörden" radikalisierten. Eine hundertprozentige Sicherheit sei unmöglich.

Auf die Frage, ob es eine neue Strategie der IS-Miliz sei, Attentate im Nachhinein für sich zu beanspruchen, sagte Maaßen, der IS gehe momentan "zweiteilig" vor. Zum einen schicke er gezielt Attentäter los, um "multiple Terroranschläge" wie in Paris oder Brüssel zu verüben. Zum anderen gebe es eine allgemeine Aufforderung an jeden Islamisten in Europa, "Ungläubige" zu töten.

In diesem Zusammenhang sei auch die Tat von Würzburg zu sehen, sagte Maaßen. Junge Menschen seien für solche Botschaften besonders empfänglich.