Das gab Staatsanwalt Abdul Mannan am Montag bekannt. Der Fabrikkomplex war am 24. April 2013 in Sabhar nahe der Hauptstadt Dhaka unter dem Gewicht mehrerer illegal aufgestockter Etagen eingestürzt. Mindestens 1138 Menschen sind bei dem Unglück gestorben.

Im Fall einer Verurteilung droht den wegen Mordes Angeklagten die Todesstrafe. Unter ihnen sind der Rana-Plaza-Besitzer Sohel Rana und seine Eltern, denen das Gebäude zusammen mit ihrem Sohn gehörte. 

Die Angeklagten plädierten nach Angaben ihrer Anwälte auf unschuldig und argumentierten, sie hätten den Tod der Fabrikarbeiter nicht gewollt. Sie seien wegen Mordes angeklagt worden, "um die Öffentlichkeit zu beruhigen", sagte einer der Verteidiger, Masum Iqbal.

Sohel Rana (m.)
Sohel Rana (m.) © APA/AFP/MUNIR UZ ZAMAN

Weiterer Prozess bereits im Gange

Erst im vergangenen Monat hatte ein Gericht einen Prozess wegen Missachtung der Bauvorschriften angeordnet. Auch in diesem Verfahren sind Sohel Rana und seine Eltern angeklagt. Mehrere westliche Kleidungsfirmen hatten im Rana Plaza Ware produzieren lassen. Die Katastrophe warf ein Schlaglicht auf die Probleme in den Textilfabriken des südasiatischen Landes, das nach China weltweit die Nummer zwei der Textilexporteure ist. Bis heute wurde für das Unglück niemand verurteilt.