Nach dem ersten tödlichen Unfall mit einem vom Computer gesteuerten Auto rücken die Fähigkeiten des Fahrassistenz-Systems "Autopilot" von Tesla in den Mittelpunkt. Der Elektroauto-Hersteller erklärte am Wochenende, das System habe den querenden Lastwagen-Anhänger, unter den der verunglückte Tesla raste, für ein hochhängendes Straßenschild gehalten.
Der Fahrer der Limousine "Model S" kam ums Leben, als die Unterkante des Anhängers die Windschutzscheibe traf. Der Tesla fuhr danach nach Angaben der Polizei zunächst weiter, kam von der Fahrbahn ab und traf einen Strommast.
Nur Fahrassistenz
Tesla betonte zugleich, dass "Autopilot" seine Fahrzeuge nicht zu einem selbstfahrenden Wagen mache, sondern nur ein Fahrassistenz-System sei, bei dem die Fahrer stets den Verkehr im Blick behalten sollten. Zugleich gab es im Netz seit der Einführung des Systems im vergangenen Herbst immer wieder Videos zu sehen, auf denen Fahrer sich mit anderen Dingen beschäftigten.
Der Entwickler von Technik für selbstfahrende Autos Mobileye, der einer der Zulieferer von Tesla ist und am Freitag eine groß angelegte Kooperation mit BMW einging, stellte zuvor klar, dass seine aktuellen Systeme für Verkehrssituationen wie bei dem Crash nicht ausgelegt seien. Mobileye-Technologie solle querende Fahrzeuge erst ab 2018 erkennen, erklärte ein Sprecher.
Tesla betonte daraufhin, sein "Autopilot"-System greife auf eine Kombination von Technik verschiedener Anbieter zurück, um Hindernisse auf der Fahrbahn zu erkennen. "Bei diesem Unfall führte die hohe weiße Seitenwand des Anhängers zusammen mit einer Radar-Signatur, die der eines hochhängenden Straßenschilds sehr ähnlich war, dazu, dass keine automatische Bremsung ausgelöst wurde", hieß es in einer Stellungnahme, die unter anderem vom Blog "Electrek" veröffentlicht wurde. Die Teslas zeichnen permanent eine Vielzahl von Fahrtdaten auf. Die amerikanische Verkehrsaufsicht NHTSA untersucht jetzt das "Autopilot"-System. Mit der Prüfung wurde auf der tödliche Unfall von Anfang März bekannt.
(Schluss) sws