Im Südsudan sind nach UN-Angaben bis zu 4,8 Millionen Menschen vom Hunger bedroht. Auf sie kämen wegen aufflammender kriegerischer Konflikte und schlechter Ernten gravierende Engpässe bei der Lebensmittelversorgung in den kommenden Monaten zu, erklärten am Mittwoch mehrere Organisationen der Vereinten Nationen.
"Die Nahrungsunsicherheit ist in diesem Jahr so hoch wie nie zuvor", hieß es in einer gemeinsamen Erklärung. Das UN-Welternährungsprogramm wird daher voraussichtlich 3,3 Millionen Menschen mit Nothilfen versorgen.
Hunderttausend auf der Flucht
Der Südsudan hat unter gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen politischen Lagern zu leiden. Dabei starben mehr als 10.000 Menschen, mehr als zwei Millionen wurden vertrieben. Allein in den vergangenen Monaten flohen laut UNO 100.000 Menschen aus dem verarmten Land, unter anderem in den nördlich gelegenen Sudan, von dem der Süden seit fast fünf Jahren unabhängig ist.
Die Konflikte haben die Ölproduktion stark eingeschränkt. Sie ist die wichtigste Einnahmenquelle des Staates. Auch die gesunkenen Ölpreise schmälern die Einnahmen. Hinzu kommen Beschränkungen des Güterverkehrs, weil in der aktuellen Regenperiode viele Straßen unpassierbar sind.