Obwohl Zweifel an der Identität des Mannes aufgekommen seien, gebe es konkrete Beweise, dass es sich bei dem Mann um Medhanie Yehdego Mered handle, hieß es. Dieser wird verdächtigt, für bis zu 8.000 Menschen pro Jahr die Fahrt in Booten über das Mittelmeer nach Europa organisiert zu haben. Seine Festnahme war als "wichtiger Wendepunkt im Kampf gegen Menschenschmuggel" verkündet worden.

Der Anwalt des Eritreers hatte erklärt, sein Mandant habe gegenüber der Polizei die Anschuldigung zurückgewiesen, in irgendeiner Verbindung zum Menschenschmuggel zu stehen. Am vergangenen Donnerstag hatte die italienische Justiz einräumen müssen, sie prüfe die Identität des Inhaftierten noch, nachdem die BBC mit Angehörigen und Freunden des Mannes gesprochen hatte. Demnach soll es sich bei dem ausgelieferten Mann um einen 27-jährigen eritreischen Flüchtling handlen, der in Khartum lebte. Der Menschenschmuggler Mered wird seit vergangenem Jahr wegen Schlepperei international gesucht.