Drei Jahre nach dem Einsturz einer Textilfabrik in Bangladesch mit mehr als 1.100 Toten ist in der Hauptstadt Dhaka am Dienstag der Prozess gegen 18 Angeklagte eröffnet worden. Die Anklage lautet auf fehlerhafte Bauweise. Fünf der Verdächtigen waren nach dem Vorfall untergetaucht, gegen sie besteht ein Haftbefehl. Die ersten Zeugen sollen im August aussagen.
Ein zweiter Prozess wegen fahrlässiger Tötung hat noch nicht begonnen. Hier befinden sich 20 weitere Angeklagte auf der Flucht.
Der Rana-Plaza-Komplex war am 24. April 2013 zusammengestürzt und hatte mehrere Tausend Menschen unter sich begraben - die meisten davon Textilarbeiter, die in einer der fünf Fabriken nähten. 1.135 Menschen starben, etwa 2.500 wurden verletzt. Die Ermittler hatten festgestellt, dass minderwertiges Material beim Bau des achtstöckigen Gebäudes verwendet worden war. Die Manager der Fabriken hatten die Arbeiter gezwungen, trotz Rissen in das Gebäude hineinzugehen.
Bangladesch ist der weltweit zweitgrößte Textilexporteur nach China. Seit dem Vorfall ließen die internationalen Hersteller mehr als 1.500 Fabriken inspizieren. Allerdings ist es Aufgabe der Fabrikbesitzer, die Empfehlungen auch umzusetzen.