Was wir bislang wissen
- Die Maschine der Fluggesellschaft Egyptair mit der Flugnummer MS804 hob am Mittwoch in der Nacht in der französischen Hauptstadt Paris in Richtung Kairo ab. Gegen 02.30 Uhr am Donnerstag verschwand die Maschine vom Radar. Der Kontakt brach demnach 280 Kilometer vor dem ägyptischen Festland über dem Mittelmeer ab
- Der griechische Verteidigungsminister Panos Kammenos berichtete, um 02.37 Uhr sei das Flugzeug auf einer Höhe von gut 37.000 Fuß (knapp 11.300 Meter) unterwegs gewesen. "Dann machte es eine Drehung von 90 Grad nach links und danach eine andere Drehung von 360 Grad nach rechts und fiel auf eine Höhe von 15.000 Fuß. Sein Radarbild verschwand auf einer Höhe von 10.000 Fuß", sagte der Minister weiter.
- An Bord der Maschine waren 66 Menschen, darunter drei Kinder, sieben Crewmitglieder und drei Sicherheitsleute. 30 Passagiere kamen aus Ägypten, 15 aus Frankreich.
- Die ägyptischen Behörden suchen nun nach dem Flugzeug. An der Suchaktion beteiligen sich auch Griechenland und Frankreich sowie Handelsschiffe. Sowohl die ägyptische als auch die französische Staatsanwaltschaft haben Ermittlungen eingeleitet. Airbus kündigte die Entsendung eines technischen Teams nach Kairo an, das Egyptair mit seiner Expertise unterstützen soll.
Was wir noch nicht wissen
- Ungewiss ist nach wie vor, was mit der Maschine passiert ist. Der Grund für den Absturz der ägyptischen Passagiermaschine über dem Mittelmeer ist nach Aussage des französischen Außenministers Jean-Marc Ayrault nach wie vor unklar. Es gebe weiterhin "absolut keinen Hinweis" auf die Umstände des Unglücks, sagte er am Freitag im Fernsehsender France 2. Weiterhin würden alle Hypothesen zu dem Absturz untersucht, keine davon habe Vorrang.
Eine Theorie lautet auf Absturz und kommt aus ägyptischen Regierungskreisen, vom griechischen Verteidigungsminister und vom französischen Präsidenten Francois Hollande. Offiziell wurde dies aber von ägyptischer Seite bisher nicht bestätigt, das Flugzeug gilt weiter als vermisst.
Eine weitere Hypothese lautet auf Anschlag: Die ägyptischen Behörden hatten einen Anschlag auf die seit Donnerstag vermisste Maschine als wahrscheinlicher bezeichnet als ein technisches Problem. Auch Luftfahrtexperten äußerten die Möglichkeit einer Explosion, weil der Crew offenbar keine Zeit blieb, einen Notruf abzusetzen - so etwa der ägyptische Luftfahrtminister Sherif Fathi. Die USA blieben bei der Bewertung zurückhaltend.
- Wo genau das Flugzeug verschwand. Auf der Internetseite Flightradar24 ist die Flugroute bis zum Abbruch der Kommunikation nachgezeichnet. Diese endet abrupt über dem Mittelmeer zwischen Kreta, Zypern und dem ägyptischen Festland.
Am späten Donnerstagnachmittag wurden Objekte im Mittelmeer entdeckt. Nach längerem Hin und Her stellte sich heraus, dass es sich um keine Teile der verschwundenen Maschine handelte.
- Wann genau der Vorfall passierte. Laut Airline war das Flugzeug gegen 02.30 vom Radar verschwunden; dagegen berichtete der griechische Verteidigungsminister Panos Kammenos von einem Trudeln und Absacken der Maschine um 02.37 Uhr. Die Piloten hatten sich nach Angaben des Chefs der griechischen Zivilluftfahrtbehörde um 01.55 Uhr noch über der Insel Kea nahe Athen gemeldet und keine Probleme erwähnt. Beim Verlassen des griechischen Flug-Kontrollraums hätten sie sich aber nicht - wie es üblich ist - gemeldet.
- Verwirrung gab es zunächst um ein automatisches Notsignal, dass die Maschine angeblich um 04.26 Uhr abgesetzt haben sollte. Dies hatte Egyptair mitgeteilt. Später erklärte der ägyptische Luftfahrtminister aber, ein Mitglied der Rettungskräfte habe dies fälschlicherweise berichtet. Es habe kein Notsignal gegeben. Sollte sich das bestätigen, deutet das auf ein plötzlich eintretendes Ereignis hin, dass der Cockpit-Crew keine Zeit mehr für eine Alarmierung ließ.
- Aufklärung über den Grund des spurlosen Verschwindens erhoffen sich die Rettungsteams von der sogenannten Blackbox. Nach dieser wird nun gesucht.