Im Zusammenhang mit den Ermittlungen zu den Pariser Anschlägen vom 13. November hat die französische Justiz die Überstellung von vier Verdächtigen aus Belgien verlangt. Unter ihnen sind drei Männer, die dem einzigen überlebenden Attentäter Salah Abdeslam bei seiner Flucht geholfen haben sollen, wie am Donnerstag aus übereinstimmenden Quellen in Paris verlautete.
Demnach wurden die europäischen Haftbefehle Ende April auf Mohamed Amri und Hamza Attou ausgestellt, die Abdeslam wenige Stunden nach den Attentaten mit 130 Toten nach Brüssel gefahren haben sollen. Ein weiterer Haftbefehl lautet auf Ali Oulkadi, der Abdeslam am 14. November durch die belgische Hauptstadt gefahren haben soll, wie es weiter hieß. Ein vierter Haftbefehl erging gegen Mohamed Bakkali, der eine logistische Rolle in der Jihadistenzelle gespielt haben soll.
Angesichts der "guten Zusammenarbeit" zwischen Frankreich und Belgien bei diesen Ermittlungen hoffe Paris, dass die Verdächtigen schnell ausgeliefert würden, erklärte der Anwalt Olivier Morice, der mehr als zwei dutzend Opfer und ihre Familien vertritt.
Bei den Attentaten vom 13. November in Paris wurden 130 Menschen getötet und mehr als 350 weitere verletzt. Mehrere Attentäter hatten in Cafes, Restaurants und im Konzertsaal Bataclan sowie vor der Fußballarena Stade de France wahllos auf Menschen geschossen oder sich selbst in die Luft gesprengt.