Nach einem Ladendiebstahl ist in der Schweiz ein mit Haftbefehl gesuchter Verdächtiger aus der Kölner Silvesternacht festgenommen worden. Der 19-Jährige ging Polizisten am Mittwoch in dem Schweizer Grenzort Kreuzlingen ins Netz, wie die Polizei Konstanz mitteilte. Die Staatsanwaltschaft Köln wirft dem Marokkaner gemeinschaftliche sexuelle Nötigung in besonders schwerem Fall sowie einen Raub vor.
Der mit europäischem Haftbefehl gesuchte Mann war demnach von einem Ladendetektiv dabei beobachtet worden, wie er gemeinsam mit einem Komplizen in einem Konstanzer Einkaufszentrum einen Diebstahl beging. Der 19-Jährige und sein 24 Jahre alter mutmaßlicher Komplize wurden später im benachbarten Kreuzlingen angetroffen und überprüft.
Dabei äußerte ein Schweizer Grenzwächter den Verdacht, es könne sich um einen gesuchten Haupttäter der Silvesterübergriffe in Köln handeln. Ein Abgleich der Personalien bei den deutschen Behörden ergab, dass der Mann tatsächlich im Zusammenhang mit den Kölner Zwischenfällen gesucht wurde. Nach Angaben der Polizei Konstanz erließ die Staatsanwaltschaft Kreuzlingen unterdessen einen Auslieferungshaftbefehl gegen den Verdächtigen.
In der Kölner Silvesternacht hatten am Kölner Hauptbahnhof überwiegend aus dem nordafrikanischen Raum stammende Täter massive Übergriffe auf Frauen und Diebstahlsdelikte verübt. Nach Angaben der Kölner Staatsanwaltschaft laufen derzeit Ermittlungsverfahren gegen 152 Beschuldigte. Elf Verdächtige sitzen derzeit in U-Haft.