Ein Gewehr aus Plastik hat am Mittwoch in München einen Amok-Alarm ausgelöst. Um kurz nach 9.00 Uhr gingen zahlreiche Notrufe bei der Polizei ein, weil Anrainer einen Mann mit langem Mantel und einem Maschinengewehr in der Hand auf ein Betriebsgelände gehen sahen. Die Polizei rückte mit einem Großaufgebot an, wie das Präsidium mitteilte. Der Einsatz lief unter dem Namen "Konzept Amok".
Schnell stellte sich allerdings heraus, dass von dem 50-Jährigen keinerlei Gefahr ausging. Er habe lediglich eine Plastikversion der ehemaligen Bundeswehr-Waffe MG3 bei sich gehabt - für eine "Produktpräsentation". "Er hat den Transport dieser Attrappe etwas unbedarft gestaltet", sagte ein Sprecher der Polizei. "Der Mann hat gemerkt, dass ein Polizeieinsatz läuft, und kam von sich aus auf uns zu."
Eine Ordnungswidrigkeit habe er trotzdem begangen und gegen das Waffengesetz verstoßen, sagte Oberstaatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch. Denn Kriegswaffen dürfe man auch dann nicht bei sich tragen, wenn es sich nur um Attrappen handle. Zu welcher Art "Produktpräsentation" ein Plastik-Maschinengewehr gebraucht wird, wusste auch die Polizei nicht.