Im Jahr 2050 könnte es mehr Plastik als Fisch in den Weltmeeren geben. Davor hat die Ellen-MacArthur-Stiftung auf dem Weltwirtschaftsforum gewarnt, das am Samstag in Davos endet. Derzeit landen demnach pro Jahr mindestens acht Millionen Tonnen Plastik in den Ozeanen, das entspreche einem vollen Müllwagen pro Minute - Tendenz steigend.
Die Stiftung fordert eine neue "Plastikwirtschaft", bei der Plastik auch stärker recycelt werde. Die besten Schätzungen gehen nach Stiftungsangaben von derzeit 150 Millionen Tonnen Plastik in den Weltmeeren aus. Gehe die Entwicklung ungestört weiter, würden es bis 2025 demnach 250 Millionen Tonnen sein - und damit eine Tonne Plastik pro drei Tonnen Fisch. Nach diesen Zahlen gehen die Autoren also von weltweit etwa 700 bis 800 Millionen Tonnen Fisch in den Meeren aus.
Sie rechnen damit, dass deren Gesamtgewicht bis 2050 gleich bleibt, während die jährliche Plastikmenge deutlich zunimmt. Von 1964 bis 2014 sei die weltweite Plastikproduktion um das Zwanzigfache gestiegen und habe in jenem Jahr 311 Millionen Tonnen erreicht. Nach Schätzungen der Stiftung könnte die Plastikproduktion bis 2050 um das 3,6-Fache steigen, auf 1,124 Milliarden Tonnen pro Jahr. Für den Bericht wurden unter anderem Daten einer Studie des UN-Umweltprogramms (Unep) von 2014 ausgewertet.
95 Prozent des Verpackungsmaterials aus Plastik werden den Daten zufolge nur einmal genutzt. Damit gingen der Wirtschaft 80 bis 120 Milliarden US-Dollar (73 bis 110 Milliarden Euro) pro Jahr verloren. Viel Plastik werde auch verbrannt, um Energie zu gewinnen. Doch es koste viel mehr Energie, das Material überhaupt herzustellen.