Nach dem Absturz eines Frachtflugzeugs im Südsudan hat die Polizei Leichen von Männern, Frauen und Kindern aus dem Wrack geborgen. Die Maschine war auf einer Insel mit kleinen Bauerndörfern nahe dem Flughafen abgestürzt. Der UN-Sender Radio Miraya berichtete, das Unglück habe sich 800 Meter von der Startbahn entfernt ereignet.

Der Flugzeugrumpf landete in einem Waldgebiet. Das weiße Heck ragte zwischen Bäumen hervor. Trümmerteile liegen verstreut herum.

Die Polizei konnte nicht sagen, wie viele Insassen die Maschine hatte und ob es auch Opfer am Boden gab. Helfer des Roten Kreuzes und anderer Organisationen suchten die Absturzstelle nach Opfern ab. Der Flughafenchef sagte Medienberichten zufolge, nur drei Insassen hätten überlebt. Laut Radio Miraya wurden bis zu 40 Tote befürchtet. Frachtflugzeuge nehmen in abgelegenen Gegenden Afrikas häufig Menschen mit.

Bei dem Flugzeugtyp handelte es sich um eine Frachtmaschine vom Typ An-12 des ukrainischen Herstellers Antonow. Der Flughafen von Juba ist der meistgenutzte in dem Land, das so groß ist wie die iberische Halbinsel. Dort landen internationale Linienflüge, aber auch Militär- und Frachtmaschinen, die Hilfsgüter in schwer zugängliche Gebiete bringen.

Der Südsudan ist eines der am wenigsten entwickelten Länder der Welt. Das Land ist von einem Jahrzehnte währenden Unabhängigkeitskrieg gegen den Sudan gezeichnet. Mit der Erklärung der Unabhängigkeit im Juli 2011 wurde der Südsudan der jüngste Staat der Welt. Seit Dezember 2013 wird das Land von einem schweren Bürgerkrieg erschüttert. Ungeachtet eines im August geschlossenen Friedensabkommens dauern die Kämpfe an.