Mindestens 13 Menschen kamen CNN zufolge in beiden Staaten ums Leben, zwei von ihnen waren in den Wassermassen gefangen und wurden in ihren Autos weggespült.
Trotz nachlassender Regenfälle mussten Anrainer wegen überschwemmter Straßen und Brücken zu Hause ausharren, Tausende waren der Lokalzeitung "The State" zufolge ohne Wasser und Strom. "Wir sind nicht annähernd aus dem Schneider", sagte der Bürgermeister Columbias, Stephen Benjamin, in South Carolina. Dort war zwei Abende in Folge eine nächtliche Ausgangssperre verhängt worden.
Die vor den Fluten flüchtenden Anrainer wurden in Notunterkünften mit Wasser und Essen versorgt. Allein in Columbia durchsuchten Retter 1.800 Häuser. "Wir haben noch eine weite Strecke vor uns", sagte Benjamin. Oberste Priorität sei, Menschenleben zu retten. Er rechnete mit finanziellen Schäden in Höhe von mehreren Milliarden Dollar.
Laut Katastrophenschutzbehörde brachen in South Carolina mindestens neun von 18 Dämmen. Da schon eine 30 Zentimeter hohe Strömung einen Kleinwagen mit sich ziehen kann, warnte der Nationale Wetterdienst vor dem Durchqueren überschwemmter Straßen. "Unterschätzen Sie nicht die Kraft des Wassers", hieß es. "Es ist niemals sicher, in Fluten zu gehen oder zu fahren." Autofahrer sollten an überfluteten Stellen sicherheitshalber umdrehen.
Lage bleibt gefährlich
Die Regenfälle ließen am Dienstag langsam nach, die Lage blieb aber gefährlich. Die US-Regierung stellte Bundesmittel für den Katastrophenschutz bereit.
Neben der akuten Gefahr wuchs auch die Angst vor Infektionen in den durch Schlamm verschmutzten Gebieten. CNN zeigte Bilder aufgeschwemmter Särge auf einem Friedhof. Zudem drohten Stromschläge in überschwemmten Kellern und Wohnräumen. Außerdem bestand teils die Sorge, dass die in den Südstaaten vorkommenden Schlangen und Alligatoren durch höhere Wasserstände in die Nähe von Anrainern gelangen könnten. Einige Anrainer berichteten zudem von Plünderungen.
Für die 33 Crewmitglieder des seit Donnerstag vermissten Containerschiffs "El Faro" schwand unterdessen die Hoffnung auf Rettung. Einsatzkräfte fanden eine Leiche in einem Kälteschutzanzug im Suchgebiet nahe der Bahamas. Vermutlich sei im Hurrikan "Joaquin" der Schiffsantrieb ausgefallen, sagte Mark Fedor von der Küstenwache Medienberichten zufolge. Selbst mit Kälteschutzanzügen sei es unwahrscheinlich, die Windstärken von bis zu 220 Stundenkilometern und 15 Meter hohe Wellen bei minimaler Sicht tagelang zu überleben.