Er, sie, ... und? Schweden hat für alle, die sich weder als Mann noch als Frau fühlen ein neues Wort parat: "hen". Ein Kompromiss zwischen dem schwedischen Begriff für er ("han") und jenem für sie ("hon").
Das Pronomen beschreibt intersexuelle, transsexuelle oder transgender Personen - also Menschen, die sich keinem Geschlecht zuordnen lassen möchten.
Im Sprachgebrauch tauchte das Fürwort erstmals 2012 auf. Seit damals war es nicht unumstritten. Nun ist es offiziell: die Wortliste "Svenska Akademiens ordlista" nimmt das Personalpronomen offiziell in ihrer Wortliste auf.
Kein Vergleich zum Wort "es"
"Es wird häufig benutzt und erfüllt eine Funktion: Man muss nicht die ganze Zeit 'sie' oder 'er' sagen", erklärte der Chefredakteur der Liste, Sven-Göran Malmgren. Und: "Manche Menschen sind das nicht gewohnt, aber sie müssen es ja nicht benutzen."
Auf Twitter findet das Wort "hen" große Zustimmung:
Im Deutschen existiert zwar das Wörtchen "es". Dem schwedischen "hen" ist es aber nicht gleichzusetzen. Sprachforscher und zum Beispiel Transsexuelle sehen in der Verwendung des Begrifss "es" eine Degradierung von Menschen zum Objekt.