Zuletzt hatten sich aufgrund der in Berlin grassierenden Masernwelle die Forderungen nach einer Impfpflicht gemehrt. Ein Kleinkind starb in der Hauptstadt infolge der Erkrankung. Politiker von Union und SPD, Ärzte-Präsident Frank-Ulrich Montgomery sowie der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte hatten eine Impfpflicht ins Gespräch gebracht. Justizminister Heiko Maas (SPD) sieht dies aber nur als letztmögliches Mittel. Auch Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) will zunächst weiterhin vor allem auf die Impf-Beratung setzen.
Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte riet bei unklarem Impfschutz dazu, notfalls erneut gegen Masern zu impfen. Es bestehe keine Gefahr, wenn jemand eine Masernimpfung auch mehr als zweimal erhalte, erklärte Verbandssprecher Ulrich Fegeler. Lediglich immungeschwächte Patienten müssten vorsichtig sein, da ein Lebendimpfstoff verwendet werde. Lebendimpfstoffe enthalten eine stark abgeschwächte Variante des Krankheitserregers.