Die Entfernung der Brennstäbe ist ein bedeutender Schritt in den Bemühungen um eine Stilllegung der Anlage, allerdings müssen noch drei weitere schwer beschädigte Reaktoren gesäubert werden.
Der nun entsorgte Reaktorbrennstoff wurde aus einem Abklingbecken aus Reaktor Nummer vier entfernt. Dieser war zum Zeitpunkt der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe im März 2011 zu regulären Wartungsarbeiten heruntergefahren. Die Brennstäbe wurden an einen als sicherer geltenden Ort innerhalb der Kraftwerksanlage gebracht. Dabei handelt es sich um ein Abklingbecken, das sich abseits der bei der Katastrophe beschädigten Reaktoren befindet.
Die Säuberungsaktion dauerte mehr als ein Jahr und ist ein wichtiger Erfolg für Tepco. Viele hatten der Betreiberfirma nach Pannen in der Vergangenheit nicht zugetraut, diese Aufgabe ohne Probleme zu meistern. Branchenexperten lobten die gute Vorbereitung der Aktion. Auch AKW-Chef Akira Ono bezeichnete die Säuberungsarbeiten in Reaktor vier als "bedeutenden Schritt". Zugleich kündigte er an, dass die Arbeiten zum Rückbau der Anlage weitergingen.
Im Atomkraftwerk Fukushima war infolge des Erdbebens und des anschließenden Tsunamis das Kühlsystem ausgefallen, was in Reaktor eins bis drei zur Kernschmelze führte. Im Reaktor vier kam es nicht zur Kernschmelze, weshalb die Bergung der Brennstäbe aus diesem Abklingbecken trotz der damit verbundenen Gefahren als vergleichsweise einfacher galt als in den anderen Reaktoren. Tepco will zuerst Brennstabelemente aus den Abklingbecken anderer beschädigter Gebäude entsorgen, bevor der geschmolzene Brennstoff aus den Reaktoren entfernt wird.
Die Säuberungsarbeiten in den Reaktoren eins bis drei gelten als besonders schwierig. Die Arbeiten in Reaktor drei sollen frühestens 2015 oder 2016 beginnen, in den anderen beiden Reaktoren 2017 oder 2018. Die Säuberung des gesamten Fukushima-Werks dürfte sich über Jahrzehnte hinziehen. Tepco geht von mindestens 40 Jahren für die Arbeiten aus.