Mehr als 300 Überlebende und Hinterbliebene des Anschlags in Manchester vor siebeneinhalb Jahren sind mit einer Klage gegen den britischen Inlandsgeheimdienst MI5 gescheitert. Das für die Sicherheitsbehörden und Geheimdienste zuständige Gericht Investigatory Powers Tribunal (IPT) entschied am Freitag, dass die Fälle nicht weiterverfolgt werden könnten, da sie zu spät eingereicht worden seien.
In Manchester hatte sich am 22. Mai 2017 nach einem Konzert der US-Popsängerin Ariana Grande ein Attentäter in die Luft gesprengt. Er riss 22 Menschen mit in den Tod, darunter sieben Kinder und Jugendliche. Hunderte weitere Menschen wurden verletzt. Die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte die Tat für sich.
Sammelklage gegen MI5 eingereicht
Im vergangenen April hatten drei Kanzleien mitgeteilt, im Namen von mehr als 250 Überlebenden und Hinterbliebenen eine Sammelklage gegen den MI5 beim IPT eingereicht zu haben. Eine offizielle Untersuchung hatte im März 2023 ergeben, dass der Anschlag möglicherweise hätte verhindert werden können, wenn der MI5 Informationen über den Attentäter richtig eingeschätzt und an die Polizei weitergegeben hätte.