So schnell kann es gehen. Nur wenige Stunden nach dem Rückzug von Matt Gaetz hat Donald Trump bereits eine neue Kandidatin für das US-Justizministerium gefunden: Pam Bondi. Die 59-Jährige erfüllt die wohl wichtigsten Anforderungen für das Kabinett des Präsidenten in spe: absolut loyal und aus Florida.
Bondi war 18 Jahre lang Staatsanwältin
Im Gegensatz zu Gaetz kann sich Bondi auch der Unterstützung der republikanischen Senatoren sicher sein – und sie ist fachlich besser für das Amt geeignet. Insgesamt 18 Jahre lang war Bondi in Florida Staatsanwältin, in der Öffentlichkeit wurde sie vor allem durch ihre Arbeit in großen Mordprozessen und ihre „toughe Art“ bekannt.
2010 kandidierte sie erstmals als Generalstaatsanwältin für Florida – und gewann. Sie war damit die erste Frau in dieser Position. Während ihrer achtjährigen Amtszeit ging sie unter anderem gegen den Ölkonzern BP und Barack Obamas „Affordable Care Act“ vor. Letzteres ohne Erfolg.
Trumps Spende für ihren Wahlkampf
Auch Trump begegnete ihr schon damals: 2013 brachten mehrere Studierende Betrugsbeschwerden gegen die Trump University ein. Im selben Zeitraum erhielt Bondi eine 25.000-Dollar-Spende von Trumps Stiftung für ihren Wahlkampf. Sie schloss sich dem Verfahren gegen ihn daraufhin nicht an. Sowohl Trump als auch Bondi leugneten einen Zusammenhang, für die Steuerbehörde war die Spende allerdings gesetzeswidrig.
Später arbeitete Bondi als Lobbyistin, unter anderem im Golfstaat Katar. Zu Trump hielt sie weiter engen Kontakt und war Teil seines Anwaltteams im ersten Amtsenthebungsverfahren 2020. Und auch seine Rhetorik übernahm sie immer mehr: Joe Biden sei „korrupt“ und dessen Wahlsieg „manipuliert“ gewesen. Beweise konnte sie dafür keine vorlegen.
„Ich liebe es, Menschen zu helfen, deswegen bin ich so gerne Staatsanwältin“, sagte Bondi einmal. Ihre Hilfe für Trump scheint sich nun ausgezahlt zu haben.