Wenn Jyoti Amge (30) und Rumeysa Gelgi (27) gemeinsam in einem Raum sitzen, dann treffen zwei Guinness World Records aufeinander. Die indische Schauspielerin Amge gilt als die kleinste Frau der Welt. Sie misst gerade einmal 63 Zentimeter. Die türkische Programmiererin Gelgi ist laut Guinness Buch der Rekorde mit 2,15 Metern die größte Frau der Welt. Nun haben sich die beiden tatsächlich erstmals getroffen, im Londoner Luxushotel Savoy. Anlass war der „Guinness World Records Day“.

Dabei bekamen die beiden Frauen von den Veranstaltern je eine Urkunde mit den Worten „You are both officially amazing“ (“Sie sind beide ganz offiziell erstaunlich“) überreicht. „Very british“ bei einer Tasse Tee im Savoy, sagten sich die beiden Damen, wie hübsch die andere aussehe. Was sie sich sonst noch zu sagen hatten, ist nicht überliefert.

0,2 Zentimeter führten zum Guinnessbuch-Eintrag

Jyoti Amge wurde 1993 im indischen Nagpur geboren. An ihrem 18. Geburtstag 2011 wurde sie mit ihren 62,8 Zentimetern offiziell als kleinste Frau der Welt ins Guinness Buch der Rekorde aufgenommen. Damit ist sie gerade einmal 0,2 Zentimeter kleiner als die bis dahin als kleinste Frau der Welt geführte USDavor war sie Bridgette Jordan. Die 30-Jährige wurde mit dem Gendefekt Achondroplasie geboren, der das Wachstum stark hemmt.

Rumeysa Gelgi hält mehrere Guinness World Records

Rumeysa Gelgi wurde 1997 in der Türkei geboren, sie lebt in der Region Karabük. Den Guinness-World-Record-Titel als größte Frau der Welt mit 2,1516 Metern hält sie seit zehn Jahren. Doch das ist nicht ihr einziger Rekord. Auch den längsten Frauenfinger (11,2 Zentimeter), die breiteste weibliche Handspanne (24,93 Zentimeter), die größten Hände (links 24,26 und rechts 24,93 Zentimeter) und den längsten Rücken einer Frau (59,9 Zentimeter) hat die 27-Jährige.

Ihren ersten Flug überhaupt musste die Türkin liegend absolvieren. An Bord einer Turkish Airlines Maschine wurde eine Trage über sechs Sitzreihen gestellt, damit die 2,15-Meter große Frau den Flug von Istanbul nach San Francisco absolvieren konnte. Ihre mediale Aufmerksamkeit nutzt Gelgi gezielt dazu, um das öffentliche Bewusstsein für seltene Krankheiten und die oft damit verbundenen Leiden der Betroffenen aufmerksam zu machen.

Gelgi will Augenmerk auf seltene Krankheiten richten

Ihre Größe ist auf das Weaver-Syndrom zurückzuführen, das schnelles Wachstum begünstigt. Männer sind von dem Syndrom dreimal so häufig betroffen wie Frauen. Das Weaver-Syndrom macht es Gelgi unmöglich, längere Zeit ohne Gehilfe wie einem Rollator zu stehen und zu gehen, weswegen sie im Rollstuhl sitzt.