Laute Motorengeräusche und hohe Geschwindigkeiten – illegale Autorennen ziehen immer mehr junge Männer in ihren Bann. In Deutschland erregt nun der Vorschlag eines Verkehrsexperten für Aufsehen, der als Schutz vor den Rennen das Führerscheinalter für Männer hinaufsetzen will.

Archaische Strukturen auf der Straße

„Wenn die Unfälle durch Raserei nicht abnehmen, muss darüber gesprochen werden, ob Männer erst mit der Vollendung des 26. Lebensjahres einen Führerschein bekommen sollten“, sagte Verkehrsforscher Andreas Knie von der TU Berlin dem TV-Sender RBB.

Archaische Strukturen und ein veralteter Männlichkeitswahn würden viel zu oft auf der Straße ausgelebt, sagt der Experte. In Berlin sind illegale Autorennen längst kein Einzelfall. Die Verkehrsstatistik der deutschen Bundeshauptstadt zählte 593 im vergangenen Jahr.

Dass der Vorschlag des Experten auch umgesetzt wird, gilt jedoch als unwahrscheinlich. Immerhin sei die Idee ganz klar diskriminierend und würde wohl weder eine politische Mehrheit finden, noch rechtlich halten.

Schwerer Unfall im Sommer

Gefährlich sind illegale Autorennen jedoch zweifellos. Erst im Juli dieses Jahres verbrannten zwei Personen auf der deutschen Autobahn 44 in Nordrhein-Westfalen .Demnach verlor der Fahrer am Autobahnkreuz Dortmund/Unna in Richtung Kassel bei hohem Tempo die Kontrolle. Das Auto schoss von der Fahrbahn, zerlegte durch die Wucht des Aufpralls mehrere Bäume und ging sofort in Flammen auf, wie die Polizei Dortmund mitteilte.

„Die beiden bisher nicht eindeutig identifizierten Insassen verbrannten dabei“, heißt es in ihrem Bericht. Die Feuerwehr habe an der Unfallstelle Zeugen und Ersthelfer betreut, die das Geschehen mitansehen mussten. Der Fahrer oder die Fahrerin des zweiten an dem mutmaßlichen Rennen beteiligten Autos flüchtete. Noch in der Nacht wurde ein 39-Jähriger festgenommen. Er stehe im Verdacht an dem Rennen beteiligt gewesen zu sein, teilte die Polizei mit.