Im Auktionshaus Sotheby‘s wurde ein Porträt des britischen Mathematikers Alan Turing (1912-1954) zu einem Millionenbetrag von 1.084.800 Dollar verkauft. Das Gemälde ist jedoch etwas Einzigartiges. Es wurde als erstes Gemälde eines mit Künstlicher Intelligenz betriebenen Roboters versteigert.
Roboter-Künstlerin Ai-Da
Dahinter steckt die Robo-Künstlerin Ai-Da, die das 2,2 Meter große Porträt „AI-God“ erschuf, das den Mathematiker Alan Turing (1912-1954) abbildet, der als einer der Gründerväter der modernen Computertechnologie gilt. Die Erwartungen bei der Auktion wurden alle Mal übertroffen. Gerechnet wurde bei der Online-Versteigerung mit einem sechsstelligen Betrag zwischen 120.000 und 180.000, geworden sind es dann am Donnerstag über eine Millionen Euro, wie das Auktionshaus Sotheby‘s bekannt gab.
„Der heutige Rekordpreis für das erste Kunstwerk einer humanoiden Roboterkünstlerin“ bei einer Auktion spiegele „die wachsende Schnittmenge zwischen KI-Technologie und dem globalen Kunstmarkt wider“, betonte Sotheby‘s.
Roboter sieht aus wie eine echte Frau
Die Robo-Künstlerin, Ai-Da, erklärte selbst, dass das Porträt die Betrachterinnen und Betrachter dazu einladen würde, über die gottähnliche Natur von KI und Computern nachzudenken sowie die gesellschaftlichen Auswirkungen dieser Fortschritte zu bedenken. Die KI generierte Künstlerin ist eine der am höchsten entwickelten Roboter der Welt und sieht dementsprechend sehr realistisch, wie eine Frau mit braunem Pagenkopf, aus.
Der Galerist sowie Betreiber der KI-Künstlerin Aidan Meller sprach über das Porträt äußerst positiv. Die von der KI erschaffene Kunst sei „ätherisch und eindringlich“ und würde Fragen aufwerfen, „wohin KI uns bringen wird und wie die Menschheit ihre Kraft bezwingen kann“.
Die Kunst und die KI
Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz können im Windeseile Bilder, Grafiken und auch eben Kunstwerke generiert werden. Ein smartes Tool für den einen, für den anderen ein Eingriff in die Kreativität, wodurch sich im Bereich der bildenden Künste und kreativen Bildproduktion ein Diskurs offenbarte. Ein kurzer sowie prägnanter Textbefehl eines Menschen lässt die KI wahre Wunder bewirken und zaubert eine Visualisierung dessen.
„Ich würde KIs als Werkzeug sehen, die von Künstlerinnen und Künstlern natürlich auf kreative Weise genutzt werden können, um Bilder zu schaffen. Dass Maschinen nichts Neues machen, ist nicht ganz wahr, weil selbstlernende Algorithmen Regeln auch brechen können. Aber die Programme müssten sich von den Programmierern lösen, um kreativ zu sein“, betont Anna Schober-de Graaf im Interview mit der Kleinen Zeitung.
KI-generierte Künstler im Trend
Nicht nur in der Welt der Malerei gibt es die Künstliche Intelligenz, auch die Musikwelt wurde schon erobert. Ben Gaya ist Europas erster KI-Sänger, der Mitte Juli seine erste Single „Sunshine Soul“ herausbrachte. Die zweite „Sunwave Dreams“ folgte vor kurzem. Auf YouTube veröffentlichte Gaya dazu auch Musikvideos, in denen der KI generierte Sänger die Hauptrolle übernimmt. Dass es sich bei dem Sänger nicht um einen echten Menschen handelt, würde man auf den ersten Blick nicht erkennen. Auch auf seinem Instagram-Kanal präsentiert sich der Sänger sehr real.