Die USA entdecken gerade das „German Lüften“, also nach deutscher Art, für sich. Was für viele Österreicher ein automatischer Handgriff ist, den wir bereits in der Kindheit lernen, ist auf der anderen Seite des Atlantiks ein exotischer Trend.

Das regelmäßige Öffnen der Fenster ermöglicht einen Luftaustausch, aber vor allem können schlechte Gerüche und Feuchtigkeit nach draußen entweichen.

Frische Luft wird zum Lifestyle

Eine der Influencerinnen ist Lucie Rauschnabel, sie hat über 166 Tausend Follower auf TikTok. Sie erzählt ihren Followern über den Morgen in einem deutschen Haushalt, denn ihre Eltern sind ursprünglich von dort. Sie müsse die frische Luft riechen und in ihr Zimmer lassen.

Mit der Pandemie kamen die ersten Aufrufe, um die Verbreitung des Virus zu minimieren. Aber auch Medien rufen dazu auf, das „Herbst Ritual“ ASAP (= as soon as possible), also so bald wie möglich, auszuprobieren. Die deutsche Gewohnheit befreie das Zuhause von schlechter Luft und Schimmel.

Außerdem bekomme man einen Energieschub, bessere Laune und es sei gut für die Atemwege. Ja, sogar eine verbesserte Verdauung wird prophezeit.

Air Condition-Jünger

Um die Faszination darum zu verstehen, sei gesagt, dass in den meisten amerikanischen Haushalten eine Klimaanlage installiert ist. So halten es viele womöglich nicht für notwendig, händisch Luft hereinzulassen, wenn man in seinem Heim die Temperatur dauerhaft einstellen kann.

Richtiges Lüften

Laut dem Land Steiermark sei es auch in der kalten Jahreszeit wichtig, die genutzten Räume zu lüften, um die Raumluftqualität auf hohem Niveau zu halten. „Stoß- oder Querlüftungen sind dabei vorzuziehen, wobei so viele Fenster wie möglich gänzlich geöffnet werden. Oft reichen 3-5 Minuten aus, um die Raumluft vollständig zu erneuern.“

Die relative Luftfeuchtigkeit liege im Idealfall zwischen 40 und 60 %, „wobei im Sommer die 60 % nicht überschritten und im Winter die 40 % nicht unterschritten werden sollen.“