Auf der indonesischen Insel Flores ist der Vulkan Lewotobi Laki-Laki ausgebrochen und hat neun Menschen in den Tod gerissen. Die Opfer seien beim Einsturz ihrer Häuser als Folge der Eruption ums Leben gekommen, sagte der Leiter der örtlichen Notfallteams, Avi Manggota Hallan. Retter suchten unter den Trümmern nach weiteren Opfern. Zudem sind Tausende Menschen aus der Gefahrenzone evakuiert worden. Die Regierung forderte die Einsatzteams auf, schnellstmöglich alle Bewohner, die in Risikogebieten rund um den Feuerberg leben, in Sicherheit zu bringen. Die Rettung von Menschenleben habe oberste Priorität, hieß es.
Flores, eine der Kleinen Sundainseln ist ein beliebtes Ziel für Wanderer, Taucher und Rucksackreisende. Sie gilt als das Tor zum Komodo-Nationalpark mit seinen weltberühmten Waranen. Der 1.584 Meter hohe Vulkan Lewotobi Laki-Laki ist seit Ende 2023 wieder aktiv. Auch in den vergangenen Monaten hatte er mehrmals heiße Gase und Asche in die Luft gespuckt.
Digitale Infografik
Ausbruch mitten in der Nacht
Der Vulkan hatte in der Nacht auf Montag plötzlich Asche und glühendes Gestein kilometerweit geschleudert. Das Gestein, das wie glühender Hagel auf sieben umliegende Ortschaften fiel, hatte schwere Schäden verursacht und Feuer ausgelöst. Viele Menschen waren beim Einsturz ihrer brennenden Häuser unter den Trümmern begraben worden. Dutzende wurden verletzt. Die gesamte Umgebung war von einer dicken Ascheschicht bedeckt. Laut Katastrophenschutz sind mehr als 10.000 Anrainer betroffen.
Derweil versuchten die Behörden, dringend benötigte Nothilfe zu den Menschen zu bringen. Die Regierung entsandte Helfer, medizinisches Material, Lebensmittel und andere wichtige Güter in die am schlimmsten betroffenen Gebiete, wo aber unwegsames Gelände und Asche den Zugang erschwerten. Rund 2.400 Menschen wurden bereits in Evakuierungszentren in anderen Dörfern untergebracht. Viele waren in Panik aus ihren Häusern geflohen. Die meisten hatten nichts bei sich außer der Kleidung, die sie trugen.
Vulkan weiterhin aktiv
Der Lewotobi Laki-Laki ist indes weiterhin aktiv und spuckt Aschesäulen in den Himmel. Wegen der großen Gefahr forderten Beamte die Bewohner auf, eine Zone im Radius von sieben Kilometern um den Vulkan zu meiden und in den nahegelegenen Flüssen auf mögliche vulkanische Schlammlawinen zu achten. Die Regierung warnte auch vor Atemwegsproblemen durch Vulkanasche und riet zum Tragen von Masken.