„Peanut the Squirrel“ begeisterte für viele Jahre hunderttausende Nutzer auf Social Media. Auf Instagram hatte der Account des berühmten Eichhörnchens Anfang November mehr als 600.000 Follower. Neue Videos von ihm wird es allerdings nicht mehr geben, denn „Peanut“ lebt nicht mehr. Am 30. Oktober holten es Vertreter des New York State Department of Environmental Conservation (Ministerium für Umweltschutz) ab und schläferten es ein. Offenbar gingen der Aktion anonyme Meldungen bei der Behörde voraus. Sein Besitzer und Accountbetreiber, Mark Longo, ist am Boden zerstört und schäumt gleichzeitig vor Wut.

„Ein besonderer Platz in der Hölle“

„Nun, Internet, du hast gewonnen. Ihr habt mir wegen eurer Selbstsucht eines der tollsten Tiere weggenommen. Für die Gruppe von Leuten, die die DEC angerufen haben, gibt es einen besonderen Platz in der Hölle“, leitete er das Instagram-Posting ein, in dem er seine Community über den Tod von „Peanut“ informierte. Er hatte sich sieben Jahre um das Eichhörnchen gekümmert, nachdem seine Mutter von einem Auto getötet wurde.

Wie die Nachrichtenagentur „AP“ berichtet, hatte es offenbar anonyme Beschwerden über Longos Tierauffangstation „P‘Nuts Freedom Farm“ beim New Yorker Umweltamt gegeben. Es wurde gemeldet, dass die Wildtiere illegal und möglicherweise unsicher gehalten würden. Am vergangenen Mittwoch führten Vertreter der US-Behörde deshalb bei Longos Anwesen in Pine City, nahe der Grenze zu Pennsylvania, eine Razzia durch und nahmen sowohl „Peanut“ als auch einen Waschbären namens „Fred“ mit. Beide Tiere wurden kurz darauf eingeschläfert.

Longo machte in einem Video-Interview mit „TMZ“ deutlich, „der Kampf hat gerade erst begonnen. Dieser Fall muss als Beispiel dienen, wie der Staat seine Ressourcen und seine Macht nutzt.“

Er kündigte gegenüber der „AP“ an, dass die Behörde bald von ihm hören werde. Welche Konsequenzen er genau ziehen will, ließ er offen. Auf Social Media wolle er nun vorerst eine Pause einlegen. Um seine Tierauffangstation, die sich durch Einnahmen durch „Peanuts“ Social-Media-Bekanntheit finanziert hat, weiterzubetreiben, hat er ein Spendenkonto eingerichtet.

„Peanuts“ Einschläferung zieht weite Kreise

„Peanuts“ Schicksal und die Umstände seines Ablebens rückt den Fall angesichts der bevorstehenden US-Wahl in den Fokus. Republikaner nutzen ihn, um Stimmung gegen die amtierende demokratische Regierung und Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris zu machen.

Elon Musk teilte auf „X“ das „TMZ“-Interview mit Mark Longo und schrieb dazu: „Die Regierung sollte die Menschen und ihre Tiere in Ruhe lassen.“ Mike Lee, Senator aus Utah, unterstützte auf „X“ den Vorschlag, statt eines Elefanten ein Eichhörnchen als Logo der Republikaner einzuführen. „Lasst uns Peanut unsterblich machen.“

Der New Yorker Abgeordnete und Republikaner Jake Blumencranz brachte mit dem sogenannten „Peanut‘s Law: Humane Animal Protection Act“ bereits einen Gesetzesvorschlag ein. Damit sollen Tiere in Auffangstationen besser geschützt werden. Unter anderem fordert er eine verpflichtende Wartezeit von 72 Stunden, bevor Tiere, bei denen gesundheitliche Bedenken bestehen, eingeschläfert werden dürfen.

„Peanut“ hätte laut einem offiziellen Dokument einen der Mitarbeiter des Umweltamtes gebissen. Um das Eichhörnchen auf Tollwut zu testen, wurde es - genauso wie der Waschbär - eingeschläfert. Longo prangerte an, dass die Behördenvertreter keine Handschuhe getragen hätten. Ihn selbst hätte das Eichhörnchen in den sieben Jahren lediglich fünfmal gebissen.