Einen Monat lang wartet er auf seinen großen Tag, heute steht er im Mittelpunkt, sobald es finster wird: der Kürbis. Aber nicht irgendeiner, sondern der orange und ausgehöhlte Vertreter dieses Fruchtgemüses. Die Sorten Hokkaido, Butternuss, Muskat und – eh klar – Halloween-Kürbis sind besonders gut für Halloween-Laternen geeignet.

Für steirische Kernöl-Süchtige unverständlich, spricht der Rest Österreichs ja vor allem zwischen September und Oktober über Kürbisse. Angefangen mit der ersten Kürbiscremesuppe, über Kürbisspalten bis zu Pumpkin Spice Latte kommt man kulinarisch kaum daran vorbei. Mit dem Kürbis beginnt auch das dichte Herbst-Winter-Programm auf den Speisekarten: Kürbiszeit, Wildsaison, Ganslzeit, Punsch-Keks-und-schon-wieder-Gansl-Zeit.

Jack O‘Lantern und sein Deal mit dem Teufel

Dekorativ wird der Kürbis hingegen erst rund um Halloween eingesetzt. Dabei gäbe es hier noch Potenzial: Von den weltweit mehr als 850 Kürbissorten sind nur etwa 200 essbar, die restlichen sollte man nur als Zierkürbisse verwenden.

Auf Englisch nennt man den ausgehöhlten Kürbis übrigens „Jack O‘Lantern“, abgeleitet von einer alten irischen Legende: Ein Trunkenbold namens Jack Oldfield trickste den Teufel aus, der Jacks Seele daraufhin bis in alle Ewigkeit in Ruhe lassen sollte. Als Jack Jahre später starb, verweigerten ihm sowohl Himmel als auch Hölle den Einlass. Der Teufel hatte aber so viel Mitleid mit ihm, dass er ihm ein Stück Kohle direkt aus dem Höllenfeuer schenkte, um sich zu wärmen.

Als Proviant für seinen Weg hatte Jack eine ausgehöhlte Rübe mit, die er nun als Laterne verwendete. Seitdem soll seine verfluchte Seele mit der Laterne in der Hand am Vorabend von Allerheiligen umherstreifen. Ursprünglich war diese Laterne somit ein ausgehöhltes Wurzelgemüse wie zum Beispiel eine Kohlrübe. Da ist ein Kürbis doch ansehnlicher. Und sein Inhalt schmeckt den meisten von uns auch besser.